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Chor weckt bei Kindern Freude am Singen

„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“ – so heißt es in einem Sprichwort und Kanon nach einem Gedicht von Johann Gottfried Seume. Wenn man mit Chorleiter Fritz Walther und Jugendleiterin Hiltrud Plietsch vom Chor Hof Moschendorf spricht, möchte man das auch sofort glauben.
Bereits im Jahr 1975 hat der Gemischte Chor Hof Moschendorf 1906 e. V. einen Kinder- und Jugendchor gegründet, aus dem Mitte der 90er Jahre ein Kinderchor und ein eigenständiger Jugendchor wurde. „Die Großen wollen einfach was anderes singen als die Kleinen“, weiß Fritz Walther, der alle drei Moschendorfer Chöre seit fast 50, beziehungsweise die Kinder- und Jugendchöre seit ihrer Gründung vor über 40 Jahren leitet.
Immer montags von 17 bis 18 Uhr probt er mit den „Piepmätzen“ (fünf bis neun Jahre) und donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr mit dem Jugendchor im Musiksaal der Schule Moschendorf. Immer mit dabei seit 1983: Jugendleiterin Hiltrud Plietsch. Sie ist als Leiterin der Chorjugend automatisch im Vorstand des Gemischten Chores. Die Chorjugend ist komplett eigenständig, finanziert sich selbst und kümmert sich um Zuschüsse.
Aktuell singen acht Kinder bei den Piepmätzen, dreizehn Sängerinnen im Alter von zehn bis 23 (es wäre aber bis 27 möglich) im Jugendchor und 35 Sängerinnen und Sänger im gemischten Chor mit. „Als wir angefangen haben, da hatten wir teilweise bis zu 60 Kinder und Jugendliche im Chor, aber heutzutage wird es immer schwerer, Kinder zum Mitmachen zu bewegen, weil die meisten Kinder viele Hobbys haben und das Singen im Chor ihnen nicht so attraktiv erscheint“, so Hiltrud Plietsch.
Dabei wird gerade in den Kinder- und Jugendchören Moschendorf dem Sängernachwuchs einiges geboten: In den Singstunden bekommen die Sängerinnen (unter ihnen ist nur ein Junge) nicht nur Stimmbildung und werden ausgebildet im Kanonsingen und im zwei- bis dreistimmigen Gesang, sondern sie dürfen auch das Repertoire mit auswählen. „Die Jugendlichen wollen immer gern englischsprachige Lieder singen, für die ich die Noten direkt in Amerika bestelle. Sie dürfen dann aus Listen aussuchen, was sie singen möchten – und im Gegenzug „müssen“ sie auch mal ein Volkslied singen“, sagt Chorleiter Fritz Walther. Mit den Piepmätzen singt er hauptsächlich Kinderlieder aus verschiedenen Epochen, zu denen er den jungen Sängern auch immer ein wenig Hintergrundwissen mit auf den Weg gibt.
Doch proben die Moschendorfer Nachwuchssänger nicht nur, sondern sie treten auch regelmäßig auf. Feste Termine sind das Maibaumaufstellen in Moschendorf am 1. Mai, ein Promenadenkonzert am Theresienstein, ein Auftritt beim Weltkindertag und das Weihnachtskonzert der Moschendorfer Chöre am Samstag vor dem dritten Advent in der Ottokirche. Zur Vorbereitung des Weihnachtskonzerts findet jährlich ein Chor-Seminar in der Jugendherberge in Wunsiedel statt, und es kommen auch immer wieder Auftritte zum Beispiel bei Veranstaltungen des Fränkischen Sängerbunds hinzu. „Wir haben auch immer wieder große Konzerte in der Freiheitshalle unterstützt, sind zum Beispiel schon mit Roy Black und auch mit Florian Silbereisen aufgetreten“, erinnert sich Fritz Walther.
„Als Belohnung für die großen Mädchen, die schon länger dabei sind und ein bestimmtes Alter haben, fahren wir außerdem jedes Jahr zu einem Musical nach Hamburg, Stuttgart, Bochum oder wo die Mädels eben hin wollen“, berichtet die Jugendleiterin. Diese Fahrt wird von der Chorjugend bezuschusst und stellt ein echtes Highlight in jedem Chor-Jahr dar.
Ein weiteres Ziel der Jugendarbeit ist es für Fritz Walther und Hiltrud Plietsch, Kontakt zwischen den jugendlichen und den erwachsenen Sängern herzustellen – natürlich langfristig mit dem Ziel, die Jugendlichen später auch irgendwann für den gemischten Chor zu gewinnen. „Aber das dauert oft einige Jahre, bis sie nach dem Austritt aus dem Jugendchor zurückkehren. Und viele suchen sich auch einen neuen Chor an ihrem Studienort oder in der Stadt, in der sie nach ihrer Berufsausbildung landen“, weiß Fritz Walther. Trotzdem studiert er immer wieder beispielsweise Musical- oder Pop-Medleys ein, die der Jugendchor und der gemischte Chor gemeinsam dann singen, und sorgt auf diese Weise für ein noch schöneres Klang- und Gruppenerlebnis.
Doch wird bei den Moschendorfer Chören nicht nur gesungen, sondern es bleibt auch Zeit für Geselligkeit: So gehören gemeinsame Essen, Ausflüge (zum Beispiel ins Labyrinth am Untreusee), Eisessen und vieles mehr genauso dazu wie die wöchentlichen Singstunden und die Konzerte – und das alles für einen Jahresbeitrag von nur 18 Euro.
Wer Lust bekommen hat, auch mitzusingen, ist herzlichen eingeladen, sich unter www.chor-hof.de, bei Fritz Walther, Tel.: 09286/472, E-Mail: f.l.walther@web.de oder bei Hiltrud Plietsch, Tel.: 09281/51744, E-Mail: h.plietsch@web.de zu informieren oder anzumelden. Christine Wild

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