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Plädoyer für ein Studium in Hof

Stadtmarketing-Chefin Silvia Gulden ist eine der ersten Absolventinnen der Hochschule Hof. Das Bild zeigt sie an ihrem Lieblingsplatz neben ihrem früheren Hörsaal mit Rundblick über die Stadt Hof.

Stadtmarketing-Chefin Silvia Gulden ist eine der ersten Absolventinnen der Hochschule Hof. Das Bild zeigt sie an ihrem Lieblingsplatz neben ihrem früheren Hörsaal mit Rundblick über die Stadt Hof.

Für manche Hofer mag das 25-jährige Bestehen der Hochschule Hof nur irgendein Jubiläum sein. Für Silvia Gulden ist es wesentlich mehr. Die Hofer Stadtmarketing-Chefin hat in einer Zeit an der Hochschule studiert, als alles noch im Werden war und das Studium ein kleines Abenteuer.

„In der Anfangszeit gab es nur ein Gebäude“, erinnert sich Silvia Gulden. Nebenan sei gerade ein Zweites entstanden, was an einem heißen Tag einen Professor während der Vorlesung zu einer Bemerkung veranlasste, die ihr bis heute unvergessen ist: „Sie sitzen hier drin und studieren, damit Sie nicht da draußen auf einer Baustelle schwitzen müssen.“ Tatsächlich hatte sich Silvia Gulden aus vielerlei anderen Gründen für ein Studium an der noch ganz jungen Hochschule Hof entschieden, allen voran diesem einen Grund: „Mir gefällt es in Hof. Ich wollte nicht von hier weg.“
Die begeisterte Hoferin wurde vor 41 Jahren im Biengässchen geboren und machte 1997 ihr Abitur am Schiller-Gymnasium. Als Einser-Abiturientin hätte sie die Wahl gehabt, aber die großen Universitäten waren ihr zu theoretisch und anonym: „Ich wollte praxisorientiert studieren und gleich in die Wirtschaft rein.“ Ein weiterer Vorteil des Studiums in Hof sollte sich schon gleich zu Anfang zeigen: „Man konnte mit den Dozenten ganz anders umgehen und war viel näher an ihnen dran.“
So sei es völlig normal gewesen, sich mit den Professoren abends im Biergarten zu treffen und Themen zu diskutieren, für die in der Vorlesung nicht genug Zeit gewesen sei. „Und weil diese Dozenten alle aus der Wirtschaft kamen, lernten wir so nicht nur die Theorie, sondern von Anfang an auch den Praxisbezug kennen.“ Da Silvia Gulden der Hochschule Hof nach wie vor eng verbunden ist, weiß sie, dass sowohl persönliche Nähe als auch Praxisbezug und Kompetenz noch immer die wesentlichen Qualitätskriterien sind. „Unser Hochschul-Präsident Professor Jürgen Lehmann ist außerdem immer auf der Höhe der Zeit und geht neue Wege“, sagt Silvia Gulden. „Beispiele dafür sind das Bayerisch-Indische Zentrum, Iisys, das Gründerzentrum oder der geplante neue Studiengang Wirtschaftspsychologie, für den es bereits 60 Interessenten gibt.“
Das Studium in Hof hat die Einser-Absolventin als arbeitsreiche Zeit in Erinnerung – aber durchaus auch als das, was sich viele vom Studentenleben versprechen: „Wir haben reichlich gefeiert und sind auch viel weggegangen“, erinnert sich Silvia Gulden. Das studentische Leben in Hof sei einfach toll gewesen – und genau diese Einsicht würde sie sich auch für heutige Studierende wünschen: „Die Leute sollten nicht nur lernen, sondern auch ihre Zeit in Hof genießen und die Stadt kennenlernen.“ Zu ihrer Zeit seien die Kommilitonen vor allem aus der Hofer Region, aus Sachsen, Thüringen und Böhmen gekommen. Der Kontakt dauere teils bis heute an.
Und das, obwohl viele danach in alle Winde zerstreut wurden. Auch Silvia Gulden selbst hätte weggehen können, sie hatte zwei Job-Angebote für auswärts. Aber die frischgebackene Diplom-Betriebswirtin entschied sich abermals für die Region und fing gleich am nächsten Tag nach dem Abschluss bei der damaligen Kreis- und Stadtsparkasse Hof in der Marketingabteilung an. 18 Jahre lang arbeitete sie dort, in den letzten 14 Jahren als Vertriebsmarketingleiterin. Ihre Erfahrungen im Veranstaltungsmanagement kamen ihr zugute, als sie sich heuer für einen Wechsel entschied und als Geschäftsführerin des Stadtmarketings Hof e. V. anfing.
Auch wenn die Hochschule Hof seit ihrer Gründung stark gewachsen ist, die Größe sei immer noch ideal, sagt Silvia Gulden. Nicht umsonst sei die Hochschule zweimal hintereinander von StudyCheck.de auf Platz fünf der beliebtesten deutschen Hochschulen gewählt worden. Doch auch die Stadt Hof selbst komme bei den Studierenden gut weg: „Ich höre immer wieder, dass wir hier die beste Wurst und das beste Bier haben“, sagt Silvia Gulden. Für sie ist das ein Pfund, mit dem man wuchern kann, denn: „Über Essen, Trinken und Musik bekommt man die Leute zusammen. Dafür müssen wir noch viel mehr Werbung machen.“
Sie selbst versucht deshalb, im Rahmen ihrer Stadtmarketing-Arbeit die Studenten und die Hofer Bevölkerung zusammenzubringen – so wie jüngst im Rahmen der Innenhofkonzerte mit 300 Gästen. Das sind die lebendigen Momente, die Silvia Gulden an ihrer Hochschule liebt. Aber es gibt auch die ganz stillen Augenblicke. Ihr Lieblingsplatz findet sich auf einer Empore neben ihrem früheren Hörsaal in Gebäude A mit sagenhaftem Rundblick über die Stadt: „Egal, wann ich hierherkomme, es ist immer wunderschön. Nachts sieht man die Lichter schimmern, am Morgen kann man zusehen, wie die Stadt erwacht.“ Dieses Bild trägt immer wieder zu ihrem Gesamteindruck bei, den Silvia Gulden hat, wenn sie auf den Campus der Hochschule Hof zurückkehrt: „Es ist wie heimkommen. Ich kann jedem nur empfehlen, hier zu studieren.“ Manfred Köhler

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