
Die Deutsche Rheuma-Liga hat zusammen mit Krankengymnastik-Experten ein spezielles Bewegungstraining entwickelt, das seit vielen Jahren erfolgreich angeboten wird: das Funktionstraining. Die Hofer Arbeitsgemeinschaft sucht dringend Menschen, die sich ehrenamtlich in der Rheuma-Liga engagieren wollen. Foto: Deutsche Rheuma-Liga
Alles tut weh. Wie soll man sich jetzt noch zum Bewegen motivieren? Ob es andere, bessere Medikamente gibt? Wie soll man das Leben genießen, wenn man doch immer wieder an Schmerzen leidet? Rheumakranke kämpfen nicht nur mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, sondern oft auch mit der damit verbundenen psychischen Belastung. Die Rheuma-Liga möchte Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen – auch in Hof. Weil jedoch die Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Hof ihr Amt nach 20 Jahren abgeben möchte, werden dringend neue ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht.
Rund 20 Millionen Menschen sind in Deutschland von Rheuma betroffen. Rheuma kann jeden treffen und ist keine Frage des Alters. Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Rheuma der Überbegriff für Erkrankungen, die an den Bewegungsorganen auftreten und fast immer mit Schmerz und häufig mit Bewegungseinschränkungen verbunden sind. Rheuma kann ganz unterschiedliche Körperbereiche betreffen. Es entwickelt sich oft über Jahre unbemerkt und greift zumeist die Gelenke an. Das Nervensystem oder die Organe – vor allem Herz, Niere, Lunge, Darm, Haut und Augen – können ebenfalls geschädigt werden. Unabhängig vom Krankheitsbild gilt: Je eher Rheuma erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Die Deutsche Rheuma-Liga hat 300.000 Mitglieder und ist damit der größte Selbsthilfeverband im Gesundheitsbereich. „Selbsthilfe bedeutet dabei, Anliegen oder Probleme und deren Lösung selbst in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit anderen aktiv zu werden“, erklärt Belinda Haas vom Regionalbüro Nordbayern der Deutschen Rheuma-Liga, Landesverband Bayern. „Und es wäre wirklich schade, wenn eine große Stadt wie Hof keine Anlaufstelle für rheumakranke Menschen mehr hätte.“
Das Ziel der Rheuma-Liga ist es, die wohnortnahe Versorgung von Rheumakranken zu verbessern und Betroffene sowie die Öffentlichkeit über Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises aufzuklären. Eine Rheumaerkrankung geht oft mit einer Selbstisolation der Betroffenen einher. Das zu vermeiden ist eines der wichtigen Ziele der örtlichen Arbeitsgemeinschaften, die ausschließlich in ehrenamtlicher Tätigkeit geführt werden.
Die Arbeitsgemeinschaft Hof der Deutschen Rheuma-Liga wurde 1983 gegründet. Das Team der AG Hof besteht momentan aus zwei Personen, die aber im Juli ihre ehrenamtliche Arbeit beenden. Zurzeit bietet die AG Hof nur noch ein spezielles Rheumatraining, das Funktionstraining „Trockengymnastik“ an. „Gerne möchten wir aber auch wieder unsere beliebte Wassertherapie anbieten oder auch unser neues Bewegungsprogramm für junge Rheumatiker ‚aktiv-hoch-r‘ in Hof etablieren“, sagt Belinda Haas, die die Suche nach Ehrenamtlichen koordiniert. „Wer Lust auf Projektarbeit hat, kann sich hier frei entfalten.“ Natürlich müsse es sich dabei nicht um ein „Amt auf Lebenszeit“ handeln. Die ehrenamtliche Arbeit für die Rheuma-Liga kann zeitlich begrenzt sein und soll in genau dem Rahmen stattfinden, der zu dem jeweiligen Mitarbeiter passt.
Aktive in der Rheuma-Liga sind entweder selbst oder als Angehörige von einer rheumatischen Erkrankung betroffen. „Da gibt es Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen; Menschen, die anderen Menschen helfen wollen; Menschen, die ihre Fachkenntnisse einsetzen wollen; Menschen, die selbst etwas lernen wollen. Es gibt viele Beweggründe, sich ehrenamtlich in der Rheuma-Liga zu engagieren.“
Die Arbeit gestaltet sich vielfältig. Zu den Aufgaben der Arbeitsgemeinschaften in der deutschen Rheuma-Liga gehört unter anderem die Beratung – denn wer könnte Betroffene besser verstehen als die Betroffenen selbst? Und wer freut sich nicht, wenn er von der Erfahrung anderer Betroffener profitieren kann?
Weil Bewegung für Rheumakranke besonders wichtig ist, gibt es auch hier verschiedene Angebote. Die Arbeitsgemeinschaften organisieren beispielsweise Funktionstraining, Wassergymnastik oder das Programm Aktiv-hoch-r für junge Rheumatiker.
Nicht zuletzt soll es auch immer wieder um gemeinsame Unternehmungen und Begegnungen gehen, denn die Gemeinschaft mit anderen macht stark und hilft schwere Zeiten überwinden. Das Angebot reicht von (diagnosespezifischen) Gesprächskreisen über gesellige und kulturelle Veranstaltungen und Ausflüge bis hin zur Organisation von Kunst- und Kreativgruppen – und vieles mehr. Sandra Langer
Wer sich vorstellen kann, sich bei der Hofer Arbeitsgemeinschaft der Rheuma-Liga zu engagieren und dafür zu sorgen, dass deren wertvolle Arbeit in der Saalestadt eine Fortsetzung findet, wendet sich an:
Belinda Haas
Deutsche Rheuma-Liga, Landesverband Bayern e. V.,
Regionalbüro Nordbayern
Zeppelinstr. 67
97074 Würzburg
Telefon: 0931 / 784 865 28
E-Mail: haas@rheuma-liga-bayern.de