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ProHof zu Besuch in Köditz

Im Veranstaltungskalender des Vereins wurde auch in diesem Jahr ein Kirchenbesuch angeboten. Nach der frisch renovierten Konradsreuther Pfarrkirche im vergangenen Jahr, stand heuer die St. Leonhard Kirche in Köditz im Mittelpunkt des Besuches. Das alte Gotteshaus weiß von einer wechselhaften Geschichte zu erzählen und bietet trotz der überschaubaren Größe allerhand Kunstwerke zu bestaunen. So einige Exponate, die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen: das Altarkreuz, ein Abendmahlskelch und drei Gemälde. Diese offenbaren bei näherer Betrachtung viele Details, die im Lichte einer Taschenlampe (siehe Foto oben Mitte) sehr gut zu erkennen sind. Die in der Region bekannten Namen von Feilitzsch, von Reitzenstein und von Falkenstein haben – wie an anderen Orten auch – Spuren hinterlassen. Ohne deren Spendenfreudigkeit wäre so manches für die Kirche in Köditz nicht möglich gewesen.
Einzigartig ist der 1769 entstandene schwebende Taufengel (siehe Foto oben rechts) aus der Werkstatt Wolfgang Adam Knoll, der im 19. Jahrhundert aus dem Kirchenraum verschwand und 1922 wieder installiert wurde. Heute wird dieser zu Taufen von der Decke per Hand heruntergelassen und nimmt mit seinen 1,20 Meter einen nicht unerheblichen Raum im Kirchenschiff ein. Waren Taufengel in früherer Zeit sehr häufig zu finden, ist der St. Leonhard-Engel der einzige in Oberfranken, der noch heute zu Tauffeiern vom Dachboden aus durch Hochziehen eines Bleigewichts nach unten gesenkt wird.
Nach einer Gedenkminute für den genau am Besuchstag vor 17 Jahre verstorbenen ProHof-Gründervater Wilhelm Frisch ging es in die nahegelegene Alte Wagnerei, ein kleines, aber feines Museum. Der Verein Historia hat mit seinen fleißigen Mitgliedern ein Kleinod mit interessanter jüngerer Geschichte geschaffen. Das Handwerk der Wagenmacher und die dafür notwendigen Werkzeuge kann man bestaunen, ebenso wie die jüngste Errungenschaft, eine Schusterstube. Und in die Wohnstube wäre der eine oder andere am liebsten gleich eingezogen, so gemütlich und schön ist sie eingerichtet.
Eine ehemalige Werkstatt dient heute als gemütliche Brotzeitstube, wo im Anschluss gefachsimpelt wurde und der besondere Abend ausklang. Anke Bogler

Das Museum ist immer am zweiten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

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