
Die besten bayerischen Nachwuchsmusiker treffen sich Mitte April in Hof zum Landesentscheid „Jugend musiziert“. Foto: Astrid Ackermann
Ganz im Zeichen der Musik steht die Stadt Hof am ersten Osterferien-Wochenende: Von Freitag, 12., bis Montag, 15. April, treffen sich die besten 850 Nachwuchsmusiker aus ganz Bayern in der Saalestadt, um sich im Landesentscheid von „Jugend musiziert“ möglichst für die nächste, die höchste Ebene, den Bundeswettbewerb zu qualifizieren.
Bereits 2005 ist es der Stadt Hof gelungen, den Landeswettbewerb nach Hochfranken zu holen – und 2019 hat es wieder geklappt. Voraussetzung dafür ist es, dass eine Stadt entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen kann. Bereits im Juli 2015 hat sich die Stadt Hof auf Initiative von Renate von Hörsten, der damaligen Vorsitzenden des Regionalausschusses Hochfranken von „Jugend musiziert“, als Gastgeber für den Landeswettbewerb 2019 beworben – und bereits im September 2015 gab es einen positiven Bescheid für die Saalestadt.
„In Hof treffen wir auf optimale Voraussetzungen: Die Percussion-Wertung findet in der perfekt gedämmten, neuen Klangmanufaktur statt; für alle anderen Wertungen können wir die Räume der Hochschule Hof nutzen. Sie liegen alle zentral am Campus und sind größer als die Klassenzimmer, in denen wir normalerweise den Landeswettbewerb durchführen – das ist purer Luxus“, schwärmt Andreas Burger, Geschäftsführer des Landesausschusses Bayern von „Jugend musiziert“.
Vier Tage lang werden über 850 junge Musikerinnen und Musiker zusammen mit ihren Familien und Lehrern – Burger rechnet mit 2500 bis 3000 Gästen – nach Hof kommen und sich den Jurys aus insgesamt knapp 100 Juroren (Professoren bayerischer Musikhochschulen, Orchestermusiker, Musikschullehrer, Privatmusikerzieher und freischaffende Künstler), die ebenfalls extra anreisen, stellen. „Da Anmeldung, Wertungsspiele und Ergebnisbekanntgabe fast komplett zentral an der Hochschule stattfinden, hat der Landeswettbewerb wieder Festival-Charakter“, sagt Andreas Burger.
In diesem Jahr stehen als Solo-Wertungen alle Streichinstrumente sowie Gesang (Pop), Akkordeon und Schlagzeug auf dem Programm. Für Ensembles sind die Kategorien Klavier und ein Blasinstrument, Klavier-Kammermusik, Ensembles für Zupfinstrumente, Hackbrett, Sänger und Harfen, sowie „Alte Musik“, bei der in beliebigen Besetzungen von drei bis 13 Musikern Werke vom Mittelalter bis zur Frühklassik vorgetragen werden, ausgeschrieben.
Eine derartige Flut an Vorspielen erfordert natürlich eine ausgeklügelte Logistik und Organisation. Dafür braucht der Landesausschuss, der in Regensburg sitzt, Unterstützung vor Ort – und die findet er im Team der Musikschule der Hofer Symphoniker mit Monika Mayrock, der Vorsitzenden des Regionalausschusses Hochfranken, und Gabriele Jahn, Verwaltungsleiterin der Musikschule, an der Spitze.
„Wenn der Landeswettbewerb in Regensburg stattfindet, so wie 2016, 2018 und 2020, dann ist das natürlich ein Heimspiel für uns. Aber wenn wir in anderen Städten sind, ist es eigentlich sogar angenehmer für den Landesausschuss, denn es bleibt nicht alles an uns hängen, sondern die Gastgeber kümmern sich um die Organisation vor Ort – und Monika Mayrock und Gabriele Jahn tun das ganz vortrefflich“, so der Geschäftsführer des Landesausschusses.
Und da fällt tatsächlich eine ganze Menge an: Zum einen sind die Verbindungen zwischen Stadt, Hochschule und Landesausschuss zu knüpfen. Zum anderen gilt es, die Belegung der Räume und das Catering für Juroren und Teilnehmer zu organisieren, Hotels zu reservieren, ein Helferteam für die Wettbewerbstage zusammenzustellen – und, und, und. „Aber auch und gerade die Kleinigkeiten sind es, die die Gastgeber erledigen: zum Beispiel, sich um Notenständer für die Wertungsräume zu kümmern und vieles mehr“, sagt Andreas Burger.
Wie in allen Wettbewerbsrunden von „Jugend musiziert“ – also beim Regional-, Landes- und Bundeswettbewerb – finden die Wertungsspiele öffentlich bei freiem Eintritt statt, und alle Interessierten sind herzlich zum Zuhören eingeladen. Diese besondere Chance legt Andreas Burger dem Hofer Publikum sehr ans Herz, denn immerhin präsentieren sich vom 12. bis zum 15. April die allerbesten Musiker Bayerns, die in 22 Regionalwettbewerben ausgewählt wurden, in der Saalestadt – unter ihnen viele Ausnahmetalente. „Die Kinder und Jugendlichen, die im Landeswettbewerb mitspielen, bilden keinen Querschnitt durch die Jugend ab – das sind alles tüchtige, fleißige ehrgeizige junge Musiker, die jeden Tag üben und proben und sich sehr ernsthaft und intensiv vorbereiten. Dabei herrscht ein Niveau vor, das noch vor 20 Jahren unvorstellbar gewesen wäre!“, erklärt Andreas Burger.
Wer sich beim Landeswettbewerb einen ersten Preis mit Weiterleitung erspielt, erklimmt die höchste Stufe von „Jugend musiziert“ und darf sich beim Bundeswettbewerb vom 6. bis 13. Juni 2019 in Halle/Saale erneut der Jury stellen.
Der krönende Abschluss des Landesentscheids folgt zeitlich vom Wettbewerb abgekoppelt am Samstag, 11. Mai 2019. An diesem Tag spielen einige der 1. Preisträger im Abschlusskonzert in der Freiheitshalle Teile ihres Wertungsprogrammes und nehmen ihre Urkunden sowie Sonderpreise im Wert von 15.000 Euro in Empfang. Wer mitfiebern möchte, ist auch zum Abschlusskonzert, das vom Bayerischen Rundfunk mitgeschnitten wird, eingeladen. Der Eintritt ist frei. Christine Wild