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Fotowettbewerb für mehr Artenvielfalt im Frankenwald

Der Fotowettbewerb ist Teil eines dreistufigen Projekts, in dessen Verlauf auch aktiv zu einer höheren Artenvielfalt im Frankenwald beigetragen wird. An gefährdeten Standorten wie hier an der Frankenwarte bei Hirschberglein sät DiplomIngenieurin Regina Saller vom Landschaftspflegeverband deshalb zum Beispiel neben den Bestandsflächen zusätzliche Arnika-Felder an. Wer gute Augen hat, erkennt im Vordergrund die hauchzarten, weißen Samen.

Der Fotowettbewerb ist Teil eines dreistufigen Projekts, in dessen Verlauf auch aktiv zu einer höheren Artenvielfalt im Frankenwald beigetragen wird. An gefährdeten Standorten wie hier an der Frankenwarte bei Hirschberglein sät DiplomIngenieurin Regina Saller vom Landschaftspflegeverband deshalb zum Beispiel neben den Bestandsflächen zusätzliche Arnika-Felder an. Wer gute Augen hat, erkennt im Vordergrund die hauchzarten, weißen Samen.

Mit einem Fotowettbewerb will der Landschaftspflegeverband (LPV) Stadt und Landkreis Hof die wunderbare Urlaubslandschaft im Frankenwald bewerben. Gesucht werden Bilder von Landschaften, Pflanzen und Tieren zu verschiedenen Jahreszeiten und in besonderen Lichtsituationen aus dem Hofer Teil des Frankenwaldes. Teilnahmeschluss ist der 30. April. Aus den Siegerbildern soll ein Kalender entstehen. Außerdem ist eine Ausstellung im Landratsamt Hof mit weiteren herausragenden Fotos geplant. Wer sich an dem Fotowettbewerb beteiligen möchte, mailt maximal drei digitale Bilddateien mit bis zu fünf MB an regina.saller@landkreis-hof.de. Alle Bilder müssen im Frankenwald aufgenommen worden sein, der Aufnahmeort muss genannt werden. Außerdem wichtig: Name, Adresse, Telefon und Alter, falls der Teilnehmer unter 18 ist.
Der Fotowettbewerb ist Teil eines dreistufigen Wiesenprojektes, mit dem der Landschaftspflegeverband Stadt und Landkreis Hof die Öffentlichkeit für die Naturschönheiten des Frankenwaldes sensibilisieren will. Dazu gehört es, besonders gefährdete Pflanzenarten im Hofer Teil des Frankenwaldes durch Vermehrung zu stützen. Schlussakzent und großer Höhepunkt des Konzepts ist die Gründung eines Wiesenmuseums.
In der ersten Stufe des Gesamtvorhabens war Diplom-Ingenieurin Regina Saller vom Landschaftspflegeverband bereits im letzten Herbst an rund einem Dutzend Standorten im Frankenwald unterwegs, um Arnika-Samen auszusäen. „Die alten Restbestände bringen zunehmend taube Samen hervor und müssen daher vergrößert werden“, erklärt sie. Nur ein umfangreicherer Genpool vor Ort könne Inzucht verhindern und so zur Erhaltung der weit verstreuten Vorkommen beitragen.
Aber nicht nur der Arnika gilt dabei die Aufmerksamkeit. Auch bei der Trollblume bestehe akuter Handlungsbedarf. Ins Wiesenprojekt eingebunden sind außerdem Rote-Liste-Arten wie Katzenpfötchen, Bärwurz, Perückenflockenblume und drei Orchideenarten. „Im Vorfeld war der Diplom-Biologe Thomas Blachnik als unser Projektpartner in der Region unterwegs und hat genau kartiert, an welchen Standorten der Bestand der verschiedenen Arten aufgefrischt werden muss“, sagt Regina Saller. „Auf diesen Daten fußt unser Konzept.“
Stufe zwei des Wiesenprojektes, der Fotowettbewerb, soll die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Schönheiten des Frankenwaldes lenken. Regina Saller weiß: „Wer immer hier lebt, betrachtet Natur und Landschaft als selbstverständlich. Deshalb wollen wir dazu anregen, wieder genau hinzuschauen und sich mit mehr Aufmerksamkeit durch die Region zu bewegen.“ Denn nicht nur Berge und Täler selbst seien im Frankenwald etwas ganz Besonderes: „Wir haben auch fantastische Lichtstimmungen hier.“ Deshalb trage der Wettbewerb den Titel „Land im Licht“.

In voller Blüte zeigt sich die Wiese in Hirschberglein.

In voller Blüte zeigt sich die Wiese in Hirschberglein.

Auf die geschärfte Aufmerksamkeit der Wettbewerbsteilnehmer baut schließlich Stufe drei des Wiesenprojekts auf: „Ein Frankenwald-Wiesenmuseum soll es ermöglichen, unsere Kulturlandschaft bewusst zu erleben, und es soll Verständnis für ökologische und wirtschaftliche Zusammenhänge wecken“, erläutert Regina Saller. Geplant sei allerdings kein übliches Museum, in dem man Gegenstände besichtigen kann, sondern ein lebendiges, im steten Werden begriffenes Projekt.
„Wichtigste Bausteine sollen die Erlebbarkeit der Wiesen und eigene Aktivitäten der Besucher sein. Dazu gehören zum Beispiel Aktionstage mit Heu machen, Malkursen oder Schafe hüten.“ Das Wiesenmuseum solle auch dazu beitragen, den Frankenwald als Wander- und Naturregion zu stärken. Landkreis, Gemeinden, Landschaftspflege und Ehrenamt sollen dabei eine wichtige Rolle spielen. Einen festen Standort für das Museum werde es nicht geben, nur Info- und Sammelpunkte – und einen Projekt-Schwerpunkt in Geroldsgrün.
Wie das alles genau funktionieren kann, daran tüftelt der Diplom-Biologe Thomas Blachnik in seinem Naturschutzbüro in Nürnberg. Das Gesamtkonzept steckt in Phase eins, die aktuell läuft. „In einer zweiten Projektierungsphase geht es dann an die Umsetzung“, verspricht Regina Saller. Dazu sollen alle Beteiligten an einem Tisch zusammengebracht werden, denn: „Wenn wir einfach etwas überstülpen, wird es keine Akzeptanz finden. Alles soll deshalb gemeinsam entstehen.“ Manfred Köhler

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