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Ausbildungsbetriebe: Beste Chancen beim Landratsamt Hof

Ausbildungsleiter Jürgen Bauer

Ausbildungsleiter Jürgen Bauer

Wie bunt und vielfältig ist in Hof und Umgebung das Angebot an Ausbildungsplätzen? Können alle Ausbildungsstellen besetzt werden? Und wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden? Um das herauszufinden, hilft nur die Nachfrage vor Ort. Deshalb stellt das ProHof-Magazin jeden Monat einen Betrieb oder eine Institution vor, die ausbildet. Diesmal haben wir nachgefragt bei Jürgen Bauer, dem Ausbildungsleiter des Landratsamtes Hof:

Wie viele Auszubildende gibt es bei Ihnen derzeit?
Wir haben zwölf Auszubildende im Bereich Verwaltungsfachangestellte vom ersten bis zum dritten Ausbildungsjahr, einen Technischen Zeichner, einen Verwaltungsbeamten QE2, zwei Verwaltungsbeamte QE2 Freistaat Bayern vom ersten bis zum zweiten Ausbildungsjahr, zwei Verwaltungsbeamte QE3 Landkreis Hof und fünf Verwaltungsbeamte QE3 Freistaat Bayern.

Hat die Zahl und Vielfalt an Ausbildungsstellen in den letzten zehn Jahren zugenommen?
In den vergangenen Jahren konnten wir eine Zunahme bei den Beamten der QE2 und QE3 verzeichnen.

Wie gut sind die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden?
Die Chancen, vom Landratsamt übernommen zu werden, sind sehr gut. Voraussetzung für eine Übernahme ist eine Empfehlung der Ausbildungsleitung und eine entsprechende Prüfungsnote. Auch in Zukunft stehen die Chancen, übernommen zu werden, gut, denn aufgrund der Altersstruktur unserer Beschäftigten müssen in den nächsten Jahren mehrere Abgänge durch ausgebildete Verwaltungskräfte ausgeglichen werden.

Wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden?
Wir haben einen sehr freundschaftlichen Zusammenhalt im Team, das Motto lautet „jeder hilft jedem“.

Worauf legen die Auszubildenden Wert?
Auf ein gutes Arbeitsklima, respektvollen Umgang miteinander und eine effiziente Ausbildung in den Fachbereichen. Außerdem erhoffen sie sich schnelle Lösungen für Probleme durch entsprechende Ansprechpartner während der gesamten Ausbildungszeit und ein gutes Miteinander.

Was schätzen die Auszubildenden am Landratsamt Hof als Arbeitgeber?
In erster Linie natürlich, einen sicheren Arbeitgeber zu haben. Aber auch die vielfältigen Aufgabenbereiche, die Gleitzeit, der abwechslungsreiche Ausbildungsablauf und die vielen freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter werden geschätzt.

Gibt es gemeinsame Projekte?
Gemeinsames Projekt ist jedes Jahr die Ausrichtung unseres Standes auf der Ausbildungsmesse. Dieses Jahr sollen weitere hinzukommen, etwa die Gestaltung freier Flächen im Gebäude des Landratsamtes. Außerdem gibt es die Lernnachmittage und gelegentliche gemeinsame Freizeitaktivitäten.

Welche Ausbildungsstellen sind derzeit beim Landratsamt noch frei?
Für 2019 sind bereits alle Ausbildungsstellen besetzt. Für das Ausbildungsjahr 2020 können sich Interessenten für den Bereich Verwaltungsfachangestellte/r bis Ende Oktober 2019 bewerben. Bewerbungsschluss für den Einstieg 2020 in die Beamtenlaufbahnen ist der 8. Mai 2019 für die zweite Qualifikationsebene und der 7. Juli 2019 für die dritte Qualifikationsebene. Die Bewerbung hierfür läuft über den Landespersonalausschuss Bayern. Infos gibt es unter www.lpa.bayern.de.

Wo können sich Interessenten hinwenden? Was ist zu beachten?
Ab August 2019 finden Interessenten auf unserer Homepage www.landkreis-hof.de alle Informationen zum Bewerbungsverfahren und können sich dann mit ihrem aktuellen Jahreszeugnis online bewerben.

Ausbildungsstellen beim Landratsamt Hof
Das Landratsamt Hof bietet fünf Ausbildungsberufe an. Die Ausbildungsstelle des Straßenwärters ist ab dem 1. September besetzt. Der letzte Straßenwärter hatte seine Ausbildung 2015 begonnen. Technische Zeichner gibt es aktuell einen. Den letzten Auszubildenden in diesem Bereich gab es 2012. Im Bereich Verwaltungsfachangestellte kommen durchschnittlich vier Azubis pro Jahr dazu, dieses Jahr, ab September, sind es fünf.
Verwaltungsbeamte der Qualifizierungsebene QE2, ehemals mittlerer nichttechnischer Dienst, gibt es aktuell einen – künftig nach voraussichtlichem Bedarf. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Verwaltungsbeamte QE3, ehemals gehobener nichttechnischer Dienst, gibt es derzeit jährlich einen im Durchschnitt. Start ist jeweils im Oktober.
Als Landratsamt und damit staatliche Behörde wird darüber hinaus auch für den Freistaat Bayern ausgebildet, und zwar hauptsächlich Verwaltungsbeamte der QE3. Im Schnitt sind es zwei Auszubildende pro Jahr, bei den Verwaltungsbeamten in QE 2 weniger. Darüber hinaus gibt es gelegentlich auch Rechtsreferendare im Praktikum (QE4, Juristen).

Am Landratsamt Hof schätzen die Auszubildenden Anna Markstein und Sandro Hopperdietzel unter anderem die Arbeitsatmosphäre – und dass sie Ansprechpartner für alle Belange haben, zum Beispiel ihren stellvertretenden Ausbildungsleiter Jürgen Neidhart (links). Foto: Köhler

Am Landratsamt Hof schätzen die Auszubildenden Anna Markstein und Sandro Hopperdietzel unter anderem die Arbeitsatmosphäre – und dass sie Ansprechpartner für alle Belange haben, zum Beispiel ihren stellvertretenden Ausbildungsleiter Jürgen Neidhart (links). Foto: Köhler

Anna Markstein ist 16 Jahre alt und schon auf dem besten Weg zu ihrem Traumberuf: Die Gumpertsreutherin durchläuft seit dem vergangenen Jahr im Landratsamt Hof die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, und die Chancen, dass sie danach oder in den Jahren darauf im Jugendamt übernommen wird, stehen gut.
Dass sie nicht im landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern arbeiten, sondern was mit Kindern und Jugendlichen machen wollte, wusste Anna Markstein schon vor Jahren. Bei einem Praktikum in einem Kindergarten stellte sie allerdings rasch fest, dass ihr der Erzieherberuf nicht liegt. Deshalb bemühte sie sich, noch als Schülerin der Realschule Rehau, um Praktika in Büros. Mit Beginn der 10. Klasse bewarb sie sich um eine Ausbildungsstelle – und sammelte mehr Zusagen als Absagen. Sogar ein Arbeitsvertrag wurde ihr bereits zugeschickt, aber sie zögerte, denn: „Ich wollte am liebsten im Landratsamt Hof arbeiten.“
Als dann endlich auch von dort eine Zusage kam, gab es kein Zögern mehr. Und tatsächlich sagte ihr die Ausbildung von Anfang an zu. Wie die anderen Auszubildenden durchläuft Anna Markstein erst einmal die verschiedenen Fachbereiche, aber das Jugendamt hat sie bereits fest im Visier. „Natürlich hängt es von entsprechenden freien Stellen ab, ob das klappt“, sagt stellvertretender Ausbildungsleiter Jürgen Neidhart, „aber über kurz oder lang wird sich bestimmt was ergeben.“
Sandro Hopperdietzel aus Rehau hat noch keine bestimmten Vorstellungen, wie es nach der Ausbildung weitergehen soll – außer, dass er auf jeden Fall im Landratsamt Hof bleiben will. „Die Arbeitsatmosphäre hier hat mir von Anfang an gefallen“, sagt der 17-Jährige. Dass er gerne in einem Büro arbeiten würde, wusste Sandro Hopperdietzel schon als Schüler der Realschule Rehau – und orientierte sich in diese Richtung. „Damit du auch weißt, was du nicht willst, solltest du außerdem was anderes probieren“, riet ihm seine Mutter. Und so bestätigte sich über verschiedenartige Praktika die Neigung zur Büroarbeit.
Auch Sandro Hopperdietzel bekam mehr Zu- als Absagen, als er sich um eine Ausbildungsstelle bewarb. Und auch er entschied sich erst, als die Zusage vom Landratsamt Hof da war. Warum gerade dieser Arbeitsplatz so beliebt ist, beantwortet er wie aus der Pistole geschossen: „Die Arbeit ist vielseitig, man kommt überall hin. Anderswo hat man auch nicht die Sicherheit wie hier. Und die Gleitzeit ist Gold wert, vor allem, wenn man gerade den Führerschein macht.“
In den Riesenbetrieb Landratsamt fühlte sich Sandro Hopperdietzel von Anfang an eingebunden. Über seine weitere Zukunft hier macht er sich keine Sorgen: „Die Schule ist zwar nicht so ganz einfach, aber wenn man lernt, geht es gut.“ Manfred Köhler

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