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Ausbildungsbetriebe: Die Stadt Hof bietet Jobsicherheit und Karriere

Ausbildungsleiter Maximilian Fleischer (links) mit Selina Roth und Tim Strobel in einem der Sozialräume, die von den Auszubildenden der Stadt Hof selbst gestaltet wurden. Auch beispielsweise durch den Rathausanbau wird die Qualität der Arbeitsplätze bei der Stadt Hof weiter erhöht.  Foto: Köhler

Ausbildungsleiter Maximilian Fleischer (links) mit Selina Roth und Tim Strobel in einem der Sozialräume, die von den Auszubildenden der Stadt Hof selbst gestaltet wurden. Auch beispielsweise durch den Rathausanbau wird die Qualität der Arbeitsplätze bei der Stadt Hof weiter erhöht.
 Foto: Köhler

Wie bunt und vielfältig ist in Hof und Umgebung das Angebot an Ausbildungsplätzen? Können alle Ausbildungsstellen besetzt werden? Und wie ist die Stimmung unter den Auszubildenden? Um das herauszufinden, hilft nur die Nachfrage vor Ort. Deshalb stellt das ProHof-Magazin jeden Monat einen Betrieb oder eine Institution vor, die ausbildet.

35 Auszubildende bereiten sich derzeit bei der Stadt Hof auf rund ein Dutzend verschiedene Berufe vor – davon 15 Auszubildende im Bereich Verwaltung, 14 beim Bauhof und sechs beim Abwasserverband Saale. Die jungen Leute kommen zum Großteil aus Hof und Umgebung. Besonders beliebt ist der Bereich Verwaltung. Allein dafür gehen jährlich viele Bewerbungen ein.
„Über einen Mangel an Nachwuchs können wir uns also nicht beschweren“, sagt Maximilian Fleischer, Ausbildungsleiter der Stadt Hof und außerdem für die Fortbildung und den Haushalt zuständig. Positiv sei auch die hohe Qualität der meisten Bewerbungen. Lediglich zwei Ausbildungsstellen konnten 2018 nicht besetzt werden, und zwar in den Bereichen Abfallentsorgung und Straßenbau.
Für die Zukunft rechnet Maximilian Fleischer allerdings auch für die Verwaltung mit möglichen Engpässen an Bewerbern. „Deshalb haben wir vorgesorgt und waren jetzt schon darauf bedacht, mögliche künftige Lücken schließen zu können.“ Auch deshalb sei die Zahl an Auszubildenden aktuell mit 35 so hoch wie nie. Zum Vergleich: Vor drei Jahren waren es insgesamt noch 29.

Bei der Stadt Hof haben Schulabsolventen die Wahl zwischen 13 Ausbildungsberufen. Das Spektrum bietet verschiedene Verwaltungsberufe und die Bereiche Vermessungstechnik und Veranstaltungstechnik bei der Stadtverwaltung. Hinzu kommen beim Abwasserverband Saale die Berufsbilder Elektroniker/in Fachrichtung Betriebstechnik und Fachkraft für Abwassertechnik. Die größte Auswahl bietet der Stadtbauhof mit den Berufen Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Gärtner/in mit zwei verschiedenen Fachrichtungen, Straßenbauer/in und Kraftfahrzeugmechatroniker/in.

Im Umkehrschluss heißt das, dass die derzeitigen Auszubildenden auf eine sehr hohe Chance hoffen können, nach dem Abschluss übernommen zu werden und dann die Wahl unter 21 beruflichen Fachgebieten zu haben. Der Aspekt Zukunftssicherheit ist ein Grund, warum die Stadt Hof als Arbeitgeber so beliebt ist. Der andere sind die Aufstiegsmöglichkeiten. Maximilian Fleischer ist dafür selbst das beste Beispiel. Nach seinem Abitur am Schiller-Gymnasium absolvierte der gebürtige Hofer ein Studium an der Beamtenfachhochschule, machte 2017 Examen und ist heute, im Alter von 22 Jahren, bei der Stadt bereits in leitender Position tätig.
Weil ihm selbst die Zeit der Berufsvorbereitung noch so nah ist, hat Maximilian Fleischer auch einen besonderen Draht zu den Auszubildenden. Ganz besonders wichtig ist ihm, dass die Ausbildung im Vordergrund steht und die jungen Menschen nicht als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden.

Blick in die Kfz-Werkstatt des Stadtbauhofes. Hier arbeiten 14 Kfz-Mechatroniker. Insgesamt beschäftigt die Stadt Hof derzeit rund 550 Mitarbeiter. Foto: Jochen Bake

Blick in die Kfz-Werkstatt des Stadtbauhofes. Hier arbeiten 14 Kfz-Mechatroniker. Insgesamt beschäftigt die Stadt Hof derzeit rund 550 Mitarbeiter. Foto: Jochen Bake

Der Wunsch, sich über den Job hinaus einzubringen, ist indes groß: „Als wir den Auszubildenden im Rahmen eines Projekts die Neugestaltung der Sozialräume anvertrauten, legten sie einen besonderen Eifer an den Tag“, erzählt Maximilian Fleischer schmunzelnd. „Sie wollten auch die Wände unbedingt selbst streichen.“ Die Räume seien dann unter Anleitung eines Malers in einem Tag gestrichen gewesen. „Alle waren glücklich über das super Projekt, und das hat der Teambildung sehr gutgetan.“
Das findet auch die 18 Jahre alte Selina Roth aus Rehau. Sie ist eine der 35 Auszubildenden bei der Stadt und bereitet sich auf ihren künftigen Beruf als Verwaltungsfachangestellte vor. „Ich wollte immer schon im Büro arbeiten“, erzählt sie. Deshalb habe sie schon während ihrer Zeit an der Realschule Rehau ein Praktikum beim Landratsamt Hof absolviert. Nach der mittleren Reife war sie 2016 eine von nicht wenigen Bewerberinnen für die Verwaltungslaufbahn bei der Stadt Hof. Nach dem Einstellungstest schaffte sie es ins Vorstellungsgespräch – und wurde genommen: „Ich denke, das lag an den Schulnoten, aber das Gespräch lief auch sehr gut.“ An der Stadt Hof als Ausbildungs-Institution schätzt sie die Sicherheit wie auch die Karrieremöglichkeiten als Angestellte im Öffentlichen Dienst. Schon jetzt weiß sie: „Nach der Abschlussprüfung im Mai möchte ich gerne was mit Publikumsverkehr machen.“ Dafür biete sich als Arbeitsplatz zum Beispiel das Bürgerzentrum an.
Tim Strobel (20) weiß bereits, dass er gerne da bleiben möchte, wo er jetzt schon arbeitet: in der Kfz-Werkstatt des Stadtbauhofes. Schon in der 8. Klasse der Mittelschule Oberkotzau interessierte er sich für Maschinen und machte ein Praktikum in einer Traktorenwerkstatt. Bei der Stadt Hof bewarb er sich nach der Schule wegen des damals frühestmöglichen Ausbildungsantritts; inzwischen hat er die Stadt außerdem als loyalen Arbeitgeber schätzen gelernt. „Natürlich wird der Beruf irgendwann Routine, aber ich gehe jeden Tag gerne in die Arbeit“, sagt Tim Strobel. Anders ausgedrückt: Seine Erwartungen an Arbeit und Arbeitgeber haben sich voll erfüllt. Nicht mehr lang, dann steht die Gesellenprüfung an. Keine Frage, dass er danach beim Bauhof weitermachen möchte. Bestimmte Karrierepläne verfolgt er nicht: „Das lasse ich auf mich zukommen.“ Aber dann erzählt er von einem Fall, der ihn beeindruckt hat – nämlich von einen jungen Kollegen, der schon kurz nach der Berufsausbildung mit der Meisterausbildung weitermachte. Karriere machen kann bei der Stadt Hof eben ganz schnell gehen.
Manfred Köhler

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