Der Verein für Hof – in Bayern ganz oben.

Viele kleine Spenden lindern Not

Seit zehn Jahren schwingen die Damen der „Harmoniebau GmbH“, eines Handwerkerverbunds aus Münchberg, auf dem Vorweihnachtsmarkt in der Münchberger Automeile ihre Cocktailmixer für einen karitativen Zweck. Heuer ging der Erlös zum dritten Mal an „Hilfe für Nachbarn“. Auch viele andere Firmen aus der Region lassen sich etwas einfallen und spenden regelmäßig größere Beträge.

Seit zehn Jahren schwingen die Damen der „Harmoniebau GmbH“, eines Handwerkerverbunds aus Münchberg, auf dem Vorweihnachtsmarkt in der Münchberger Automeile ihre Cocktailmixer für einen karitativen Zweck. Heuer ging der Erlös zum dritten Mal an „Hilfe für Nachbarn“. Auch viele andere Firmen aus der Region lassen sich etwas einfallen und spenden regelmäßig größere Beträge.

Der Name ist Programm: Bei „Hilfe für Nachbarn“ sorgen Privatpersonen und Firmen aus der Region mit ihren Spenden dafür, dass in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft Not leidenden Menschen schnell, unbürokratisch und höchst wirksam geholfen werden kann. In den vergangenen 18 Jahren kam durch knapp 50.000 Einzelspenden eine Summe von über drei Millionen Euro zusammen. Viel Not konnte von diesem Geld gelindert werden; immer wieder gab es große Erleichterung und Freudentränen.

Der Verein „Hilfe für Nachbarn“ entstand im Jahr 2000 als ein Projekt der damaligen Kreis- und Stadtsparkasse Hof, der Sparkasse Fichtelgebirge und der Frankenpost. Im Jahr 2006 wurde die lose Kooperation durch die Gründung eines gemeinnützigen Vereins auf organisatorische Füße gestellt und ist heute aus Hochfranken nicht mehr wegzudenken. Bei allen Unterstützungen ist gewährleistet, dass karitative Einrichtungen wie Diakonie, Caritas oder Rotes Kreuz durch ihre Mitarbeiter die Bedürftigkeit vor Ort prüfen.
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die helfen: warme Kinderkleidung für den Winter; Heizöl, wenn der Winter naht und der Geldbeutel leer ist; Zuschüsse für die Behandlung kranker Kinder, die die Krankenkasse nicht komplett übernimmt; schnelle Hilfe nach einem Haus-Brand, bei dem alles Hab und Gut verloren ging; die heiß ersehnte Klassenfahrt für ein Kind, dessen Eltern sich das eigentlich nicht leisten können…
Oft greift der Verein auch Menschen unter die Arme, die durch eine Krankheit oder Behinderung ein neues, spezielles Auto brauchen oder zuhause ein neues, behindertengerechtes Bad. Manche Hilfe geschieht ganz im Verborgenen, andere schreibt große Schlagzeilen – wie beispielsweise in diesem Jahr die Geschichte des kleinen schwerbehinderten Lucas, dessen Eltern dank Hilfe für Nachbarn und weiterer Initiativen ihr Haus behindertengerecht umbauen konnten.
Ähnlich verhält es sich mit den Spendern. Da gibt es öffentliche Spendenaktionen mit langer Tradition und großer Resonanz – und einzelne Menschen, die zwar selbst nicht viel haben, aber dennoch gerne einen kleinen Betrag für die spenden, denen es noch so viel schlechter geht.

Jeder kann mithelfen
Wenn auch Sie „Hilfe für Nachbarn“ mit einer Spende unterstützen wollen, überweisen Sie bitte an: Hilfe für Nachbarn, IBAN: DE29780500000220020416; BIC: BYLADEM1Hof.
Wer eine Spendenquittung benötigt, gibt bitte auf der Überweisung seine komplette Adresse an.

Von ihnen allen lebt „Hilfe für Nachbarn“, denn: „Armut ist keine Schande. Aber es ist eine Schande, nicht hinzusehen und zu helfen.“ So formulierte es Vorsitzender Andreas Pöhlmann jüngst bei der Auftaktveranstaltung für das aktuelle Spendenjahr 2018/2019, bei der traditionell auch auf das vergangene Spendenjahr zurückgeblickt wird. Dieses war mit einer Summe von 252.750,38 Euro das erfolgreichste Spendenjahr seit Bestehen der Aktion (wenn man vom Jahr 2015 absieht, in dem „Hilfe für Nachbarn“ aufgrund einer Strafauflage der Justiz 50.000 Euro zugesprochen bekam). Zusätzlich zu den Spendengeldern aus der Region erhält der Verein regelmäßig Mittel aus dem Adventskalender der Süddeutschen Zeitung. Hier kam im Lauf der Jahre zusätzlich über eine halbe Million Euro zusammen.
Jeder gespendete Cent kommt ohne Abzug von Verwaltungskosten direkt bei den Hilfsbedürftigen an. Alle Vereinsmitglieder führen ihre Tätigkeiten ehrenamtlich aus; die Verwaltungskosten tragen die Sparkasse Hochfranken und die Frankenpost. Neben einzelnen Privatpersonen, die mit ihrer Spende Gutes tun wollen, gibt es zahlreiche Firmen und Vereine in der Region, die die Initiative unterstützen. Die ein oder andere Firma verzichtet bewusst auf Weihnachtsgeschenke für die Kunden und spendet stattdessen; Bands aus der Region organisieren Benefizkonzerte; die Dorfgemeinschaft Kleinschloppen spendet seit Jahren den Erlös des Musikantenfestes; so mancher Verein sammelt in den eigenen Reihen für „Hilfe für Nachbarn“.
Alle Spender tun damit nicht nur finanziell Gutes: Die Unterstützung und Anteilnahme der Menschen aus der Region hat schon so manchem Unterstützten, der sich am Ende seiner Kräfte glaubte, auch psychisch wieder auf die Beine geholfen. Sandra Langer

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