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Wechsel beim Planungsbüro Trampler

Edgar und Christian Trampler arbeiten ab dem Jahreswechsel in vertauschter Position. Für die Kunden wird sich nichts ändern. Foto: Christine Kemnitzer-Pettirsch

Edgar und Christian Trampler arbeiten ab dem Jahreswechsel in vertauschter Position. Für die Kunden wird sich nichts ändern. Foto: Christine Kemnitzer-Pettirsch

Mit einem neuen Chef startet das Planungsbüro Edgar Trampler in Hof-Wölbattendorf ins kommende Jahr: Genau 20 Jahre nach der Gründung übergibt Edgar Trampler seine Firma an seinen Sohn Christian. Der Stabwechsel wird allerdings kaum große Veränderungen mit sich bringen. Denn Christian Trampler ist von Beginn an im Unternehmen tätig und das bei den verschiedensten Projekten längst auch in leitender Position. Außerdem wird der Senior sich nicht ganz zurückziehen und verspricht: „Ich lasse meinen Sohn bestimmt nicht allein.“
Offiziell ist Edgar Trampler bereits seit April im Ruhestand. Ein Rückzug wäre aber schon wegen der erfreulichen Auftragslage nicht so leicht möglich. Ohnedies kann man in der Spezialnische, die mit dem Planungsbüro besetzt wird, nicht einfach Leute einstellen: „Was wir machen, wird durch keinen Ausbildungsberuf abgedeckt“, erklärt Edgar Trampler. Oder anders ausgedrückt: Das Berufsbild ist in den 20 Jahren seit der Firmengründung überhaupt erst herangewachsen.
Damals startete Edgar Trampler mit einem kleinen Kundenstamm im süddeutschen Raum in die Selbstständigkeit und bot vor allem Beratungsleistungen und Projektierung beim Bau und Umbau von Tankstellen. Dieses Standbein ist inzwischen das kleinste: „Unsere Aufträge kommen hauptsächlich aus dem Bereich Industrie-Entwässerung“, sagt Christian Trampler. Damit hat sich auch die Kundenstruktur geändert. Zwar sind die Tramplers immer noch viel unterwegs und beraten zum Beispiel staatliche Einrichtungen und Institutionen oder kommunale Einrichtungen und Stadtverwaltungen. Ein großer Teil der Auftraggeber sitzt aber nun auch direkt vor der Haustür.
Für Pro-Hof-Mitglied Edgar Trampler war diese Entwicklung ideal, denn: „Ich wollte nie weg aus meiner Heimat.“ Und auch sein Sohn weiß die Vorzüge der Region zu schätzen: „Wir haben hier gutes Essen, bezahlbaren Wohnraum und kurze Fahrtzeiten. Weil es hier alles gibt, was man braucht, und das bei bester Lebensqualität, wünschen sich auch immer mehr Großstädter hierher.“
Dass er selbst bleiben würde, war für Christian Trampler zunächst nicht ausgemacht. Zwar fing er gleich 1997 als 17-Jähriger an, in der Firma seines Vaters mit zu helfen; sein Traumberuf war aber lange Zeit Kampfpilot. Bei der Bundeswehr bestand er die Zulassungsprüfung, wurde aber wegen einer leichten Rot-Grün-Sehschwäche abgelehnt. Ein letzter Impuls, in die große weite Welt auszubrechen, bestand in einem Praktikum bei EADS während seines Wirtschaftsingenieurstudiums an der FH Hof.
Die Entscheidung, dann aber nach dem Studium doch im eigenen Familienbetrieb fest einzusteigen, fiel aufgrund einer Einsicht durch die langjährige Mitarbeit: „Ich erkannte das gewaltige Potenzial unseres Planungsbüros und unserer Region.“ So glücklich sein Vater darüber war, er verknüpfte seine Zustimmung mit einer Bedingung: „Du musst noch ein weiteres Studium als Umweltingenieur anhängen.“ Christian Trampler stimmte zu – und ging durch harte Jahre. Denn parallel zum neuerlichen Studium arbeitete er weiter voll für die Firma. „Wir machten feste Zwei-Wochen-Pläne für Beruf und Studium, damit die Doppelbelastung überhaupt zu stemmen war“, erinnert er sich.
Eine große Hilfe war es dabei, dass Christian Trampler sein Fachgebiet immer liebte und seinen Beruf zugleich als Hobby betrachtet. Und das hat seinen Grund: „Ich sehe einen großen Sinn darin. Wir tragen dazu bei, unser aller wichtigstes Lebensmittel zu schützen, unser Wasser.“
Dass die Dienste ihres gemeinsamen Unternehmens so gefragt sein würden, freut die Tramplers daher umso mehr. „Oft fängt es mit einer kleinen Frage an“, sagt Edgar Trampler. Zuweilen zeige sich bei der Beratung vor Ort dann aber, dass viel mehr im Argen liegt, als den Verantwortlichen bewusst ist, und es wird ein großer Auftrag daraus. So sehr dabei die Umwelt im Mittelpunkt steht – auch der Kunde habe meist seinen Nutzen. „Wenn es uns gelingt, nicht nur Verbesserungen im Bereich Gewässerschutz zu erreichen, sondern der Firma auch noch zu erheblichen Einsparungen verhelfen, schauen wir immer wieder in glücklich strahlende Gesichter“, erzählt Christian Trampler. „Und daran haben auch wir unsere Freude.“
Aufgrund der guten Auftragslage suchen die Tramplers auch händeringend nach kompetenter und engagierter Verstärkung, was sich derzeit allerdings schwieriger gestaltet als gedacht.
So gut es heute läuft, auch das Planungsbüro von Edgar Trampler hatte seine Tiefs. Drei besonders lange und harte Winter in Folge brachten die Firma 2011 in Bedrängnis. „Rückblickend sind die 20 Jahre unseres Bestehens nicht nur wegen unserer Arbeit insgesamt so gut verlaufen, sondern vor allem dank treuer und geduldiger Geschäftspartner, der Familie und unserer Freunde“, zieht Edgar Trampler Bilanz. „Und dafür möchte ich mich bei allen von ganzem Herzen bedanken.“ Manfred Köhler

 

Das Planungsbüro Edgar Trampler – Planung und Beratung e.K. bietet drei Tätigkeitsfelder: Im Bereich Planung und Beratung geht es unter anderem um Tankstellen und Tanklager, Waschhallen und -plätze oder Flugzeugbetankungsanlagen. Ergänzt wird dieser Bereich um Bauwerksprüfungen, Projektierungen und Einbauüberwachungen.
Im Bereich Abscheidetechnik werden Generalinspektionen und Wartungen durchgeführt, Sanierungskonzepte für diese Anlagen erstellt oder Neuanlagen geplant. Drittes Standbein sind Wasseraufbereitungsanlagen, wie sie zum Beispiel bei Fahrzeugwaschanlagen verwendet werden oder Spezialaufbereitungssysteme für industrielle Anwendungen. Als Ergänzung der Tätigkeitsfelder kommen noch Dichtheitsprüfungen (Flüssigkeitsdichtigkeit) von Biogasanlagen und Regenwasserrückhaltesystem/-behandlungssysteme hinzu.
Weitere Informationen: www.planungsbuero-trampler.de

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