Der Verein für Hof – in Bayern ganz oben.

Brassmatiker: Trompete statt Skalpell

Wenn sie Stethoskop, Bohrer und Skalpell gegen Posaune, Tuba und Trompete tauschen, stehen zahlreiche Fans in den Startlöchern: Die Brassmatiker – hauptberuflich Ärzte und in ihrer Freizeit passionierte Blechbläser – geben seit 18 Jahren deutschlandweit Konzerte. Demnächst spielen sie im Hofer Scala-Kino zum 100. Geburtstag des Lions-Clubs auf.

Ende der 90er Jahre hörte sich der Hofer Dominik Scheruhn unter seinen Kommilitonen und Musikerkollegen im Bayerischen und Deutschen Ärzteorchester um, ob jemand Interesse habe, ein Blechbläser-Quintett zu gründen. Heute, knapp 20 Jahre später, treten die Brassmatiker immer noch zwei bis drei Mal im Jahr auf und sind, obwohl sie das Berufsleben in alle Winde verstreut hat und längst alle Familien und vielfältige Verpflichtungen haben, Freunde fürs Leben geworden.
Fast 300 Stücke unterschiedlichster Art, von klassisch bis zeitgemäß, haben die Musiker Dr. Dominik Scheruhn, Dr. Bernhard Frey, Dr. Benedikt Wittmann, Dr. Christian Albert und Dr. Henning Büscher mittlerweile im Programm. „Unsere Konzerte sind sehr kurzweilig“, verspricht Scheruhn. „Wir nehmen uns nicht bierernst und machen auch mal Quatsch zwischendrin.“ Hinter der Lockerheit steckt neben einer fundierten musikalischen Ausbildung auch eine Menge Disziplin: „In der Regel treffen wir uns zu einem Proben-Wochenende an einem zentralen Ort irgendwo in Deutschland und studieren unser Programm ein.“ Von da an bereitet sich jeder selbst vor – und bei der Generalprobe vor dem Konzert muss alles sitzen.
Die Konzerte organisieren die Musiker reihum in ihrer Heimat – derzeit Ravensburg, Passau, Rosenheim oder eben Hof. Aber auch im Ruhrgebiet, in Österreich oder in der Schweiz haben die Brassmatiker schon aufgespielt. Im kommenden Jahr steht ein Konzert für die Adenauer Stiftung am Comer See an, und auch auf den Auftritt mit dem Welt-Ärzteorchester in Paris in zwei Jahren freuen sich die Blechbläser schon sehr.
Nach Hof hat es das Quintett schon besonders oft verschlagen: „Meine Kollegen lieben Hof und wir hatten schon viele Auftritte hier“, erzählt Dominik Scheruhn. Auch er ist froh, wieder hier zu leben, und freut sich besonders auf das Konzert, das am 21. Oktober unter dem Motto „At the movies“ im Scala-Kino stattfindet. Wie immer spielen die Brassmatiker nicht für den eigenen Geldbeutel, sondern für den guten Zweck. Im Lauf der Jahre sind insgesamt über 80.000 Euro zusammengekommen.
Der Erlös des Konzertes für den Lions Club geht an den Posaunenchor der Lebenshilfe Hof. „Und wir freuen uns besonders, dass die jungen Musiker zwei Nummern auf der Bühne mit spielen werden.“ Wie das Motto vermuten lässt, bringen die Brassmatiker unter anderem Filmmusik zu Gehör – aber auch klassische Stücke, moderne Arrangements und Jazz. „Wir haben fieberhaft nach einer passenden Location für dieses Jubiläumskonzert gesucht“, erzählt der Hofer Arzt, „und mit dem Scala-Kino genau die richtige gefunden. Noch dazu so kurz vor den Hofer Filmtagen.“ Sandra Langer

 

Anlässlich des Lions-Jubiläums fällt das Konzert der Brassmatiker am Samstag, 21. Oktober, im Hofer Scala-Kino diesmal etwas größer aus als üblich: Am Kino wird eine Bratwurst-Bude aufgebaut, vor dem Konzert findet ein Sekt-Empfang statt, und in der Pause sorgt der Lions-Club für Verpflegung. Karten gibt es im Vorverkauf bei Büro Höhne in der Wörthstraße in Hof sowie an der Abendkasse. Das Konzert beginnt um 19 Uhr, der Sektempfang um 18 Uhr; der Eintritt kostet 15 Euro (ermäßigt 10 Euro).
Am Sonntag, 22. Oktober, spielen die Brassmatiker um 11 Uhr in der Stadtkirche Lichtenberg zugunsten des Kindergartenfördervereins Lichtenberg. Hier kosten die Karten für Erwachsene 12 und für Schüler 6 Euro.

Das aktuelle Heft
Archiv