
Die Luisenburg aus ungewohnter Perspektive: So erleben die Schauspieler die Festspiele.
Foto: Luisenburg/Florian Miedl
Die Geschichte begann mit der ersten Aufführung des „Losburg-Spiels“ am 15. Juli 1890. Das Gebiet, das heute als „Luisenburg“ bezeichnet wird, wurde ursprünglich „Losburg“ oder „Luxburg“ genannt. Die Schreibweisen änderten sich mehrmals, z. B. in Loosburg, Lospurg, Loßpürg, Lachsburg, Luchspürg. Erst beim Besuch des preußischen Königspaares im Jahr 1805 bekam das Gebiet seinen offiziellen Namen „Luisenburg“, nach Königin Luise von Preußen.
Autor des Stückes „Die Losburg“ war der Realschullehrer – und spätere Professor – Ludwig Hacker, der 1878 aus Würzburg nach Wunsiedel kam. Hacker, der sich intensiv mit der Geschichte Wunsiedels befasst hatte, nahm die früheren Schülerspiele wieder auf und führte sie auf dem Max-Joseph-Platz, später Maximiliansplatz, dem heutigen Theater, auf. Der Apotheker Albert Schmidt schlug ihm daraufhin vor, ein Singspiel für Erwachsene und Schüler zu schreiben. Der Aufführungsort sollte der heutige Festspiel-Platz sein mit der wunderbaren, aufsteigenden Felsenbühne. Es waren vermutlich annähernd 300 Personen, die begeistert an den Proben in der Stadt und später auf der Luisenburg teilnahmen. Sie kamen aus allen Gesellschaftskreisen.
Das Stück „Die Losburg“ bestand zur Uraufführung aus fünf Bildern, in deren Mittelpunkt nicht Menschen, sondern der Berg stand. Inhaltlich ging es um Sagen aus dem Fichtelgebirge. Ludwig Hacker selbst erinnert sich anlässlich des 25-jährigen Bühnenjubiläums im Jahr 1915: „Und nun der Erfolg dieser ersten Aufführungen im Jahre 1890! Er grenzte geradezu ans Fabelhafte! Namentlich angesichts der winzigen Mittel, die für die ‚Aufmachung‘, wie das schöne moderne Wort heißt, zu Gebote standen. An Zeitungsreklame dachte niemand; war doch weiter nichts beabsichtigt als eine heimische Feier, zu der man allenfalls Zugang aus dem Gebirge und der Umgebung zu erwarten hatte. Und doch verbreitete sich die Kunde vom Wunsiedler Festspiele auf der Luisenburg wie ein Flugfeuer in ganz Deutschland… Und dieser Erfolg ist der alten ‚Losburg‘ auch innigem weiteren Ausbau treu geblieben… Zehntausende sind seitdem hinaufgewallt zu dem überwältigend erhabenen Tempel der Natur und sind heimgekehrt tief bewegt durch die Weihe des Ortes wie des Spiels, weiterhin verkündend, welch Einzigartiges sie hier erlebt.“
Nun, die Erfolgsgeschichte der Luisenburg ist eine mit vielen Höhen und Tiefen. Maßgeblich daran beteiligt: die Intendanten und deren Stückauswahl. Ein Erfolgsgarant war und ist der meist gespielte Autor der Luisenburg-Festspiele: William Shakespeare. Innerhalb der vergangenen 127 Jahre wurden annähernd 50 Mal Theaterstücke des Briten aufgeführt. Am häufigsten „Ein Sommernachtstraum“ gefolgt von „Was ihr wollt“, „Hamlet“, „Wie es euch gefällt“, „Der Widerspenstigen Zähmung“ und „Romeo und Julia“. Sabine Raithel
Premieren
Heidi, 31. Mai 2017
Die Pfingstorgel, Festakt und Eröffnung, 23. Juni 2017
Cats, 29. Juni 2017
Dr. Wahn, 12. Juli 2017
Der Theatermacher, 14. Juli 2017
Der varreckte Hof, 19. Juli 2017
Best of Luisenburg, 23. Juli 2017
Pfarrer, Pfaffen und Pastoren, 26. Juli 2017
Die Csárdásfürstin, 11. August 2017
Die Zauberflöte, 17. August 2017
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