Die Hindernisse scheinen beseitigt: Wenn noch der Hofer Bauausschuss zustimmt, wird es bald in Hof für junge Bands und Künstler die Möglichkeit geben, in einem echten Kreativzentrum günstige Proberäume zu mieten. Dafür haben unterschiedlichste Spender bislang insgesamt 70.000 Euro aufgebracht. Auch ProHof unterstützt den Förderverein Alte Filzfabrik mit insgesamt 8000 Euro und freut sich über die positive Entwicklung, nachdem es noch bis vor kurzem so schien, als müssten die Pläne der jungen Leute ad acta gelegt werden.
Der neu gegründete Verein Kulturzentrum Alte Filzfabrik, welcher seine Vision bereits vor zwei Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt hatte, war bei der Verwirklichung vor Ort zunächst an Grenzen gestoßen. „Auflagen des Brand- und Lärmschutzes trieben die Planungskosten immer weiter in die Höhe, sodass wir uns trotz großen Interesses bei Künstlern und von der Öffentlichkeit schon fast vom Projekt verabschieden mussten. Alternative Lokalitäten, die ebenfalls geprüft wurden, erwiesen sich aber als deutlich ungeeigneter für den Betrieb als Probezentrum als die Filzfabrik“, erklärt Manuel Hoffmann, Vorsitzender des Fördervereins.
Doch jetzt die Wende: Nach Hinweis des Eigentümers und in Zusammenarbeit mit der Stadt Hof konnten für eine direkt benachbarte, 600 qm große Halle auf dem Filzfabrik-Gelände Pläne entwickelt werden, die in der Umsetzung weit unproblematischer sind, gleichzeitig aber wohl noch mehr Charme versprühen als die Ausgangsplanung. Wollte man zuvor durch Trockenbauweise im Hauptgebäude der stillgelegten Fabrik einzelne Proberaum-Parzellen schaffen, so bedient man sich in der Nachbarhalle nun einer Technik, die schon in diversen internationalen Metropolen zum Erfolg führte.
Der Förderverein wird demnach ausrangierte Seefahrtcontainer umfunktionieren und zu Proberäumen und Ateliers ausbauen. Die Kosten dafür sind mit etwa 5000 Euro pro ausgebautem Container mit Heizung und Strom nicht nur überschaubar, sondern auch gut kalkulierbar. Ganz nach dem Lego-Prinzip lassen sich die geplanten und teilweise schon reservierten Räumlichkeiten in die Lagerhalle integrieren. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind dabei fast unerschöpflich. „Wir können beliebig große Proberäume gestalten und übereinanderstapeln, wir können Galerien anlegen und die Container bemalen. Ob in Frankfurt, München, den Niederlanden oder Neuseeland: An vielen Orten auf der Welt hat man sich diese Containerarchitektur schon zunutze gemacht“, erklärt Manuel Hoffmann.
Nun könnte alles sehr schnell gehen: Die Mitglieder des Fördervereines haben das neue Konzept einstimmig verabschiedet. Nun werden zusammen mit dem Architekten detaillierte Baupläne erarbeitet und in einen Nutzungsänderungsantrag verpackt, der bereits im September im Hofer Stadtrat behandelt werden soll. Fragen des Brand- und Lärmschutzes sind ebenso bereits geklärt. Es sieht also alles danach aus, als ob das Kulturzentrum Alte Filzfabrik 2017 endgültig an den Start gehen kann. Darüber freut sich auch ProHof-Vorsitzender Michael Maurer: „Das Kulturzentrum kann speziell für junge und kreative Menschen in unserer Stadt zu einem Anlaufpunkt werden. Etwas Derartiges gibt es bislang noch nicht in unserer Region. Gerne unterstützen wir das Projekt auch in der neuen Form, die ausgesprochen spannend zu werden verspricht.“ Rainer Krauß
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