Der Verein für Hof – in Bayern ganz oben.

Vorwort von Lutz Pfersdorf

pfersdorf_lutzLiebe Leserinnen und Leser des
ProHof-Magazins,

in letzter Zeit wird viel über den Einzelhandel, die Innenstädte, die Leerstände, über Onlinekäufe, den demografischen Wandel im Zusammenhang mit den Frequenzverlusten in den Zentren gesprochen. Diese teilweise wirklich besorgniserregende Entwicklung trifft bundesweit alle Regionen, wenn auch die strukturschwächeren Gegenden davon stärker betroffen sind.
Leider gibt es auch in Hof in der Innenstadt eine Reihe von Leerständen, die das Stadtbild negativ beeinflussen, und trotzdem ist die Infrastruktur des Hofer Innenstadthandels nach wie vor sehr gut aufgestellt.
Die Einzelhandelsangebote in Hof bieten nach der Verkaufsfläche pro Quadratmeter mehr als das Dreifache des deutschen Durchschnitts. In unserer Stadt sind diese großen Verkaufsflächen nicht konzentriert, sondern über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Mehr als 100.000 Quadratmeter Verkaufsfläche erstrecken sich zusätzlich zu der des Zentrums.
Somit hat der Einzelhandel in unserer Stadt eine solide Grundlage. Jedoch dürfen wir uns darauf nicht ausruhen.
Es gilt der bekannte Spruch: „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ und genau das ist der Punkt, den wir vor Augen haben müssen. Der Einzelhandel muss sich ständig bewegen.
Natürlich hinterlässt der Onlinehandel auch im Hofer Handel seine Spuren, natürlich haben wir auch eine bedenkliche demografische Entwicklung. Der Kunde mit seinen Ansprüchen und Vorstellungen einer modernen Warenbeschaffung hat sich verändert. Haben wir im Einzelhandel diese Zeichen der Zeit erkannt?
Ich meine, daran müssen wir beständig arbeiten. Die zentrale Aufgabe des Handels ist die eines „Dienst-Leisters“.
Nicht wir geben die Bedingungen vor, sondern allein unser Kunde.
Das fängt bei den Öffnungszeiten an und hört bei Weitem noch nicht bei der Onlinepräsenz auf. Und heute geht das schon gar nicht mehr als Einzelkämpfer – heute muss der Innenstadthandel zusammenarbeiten und mit einer Stimme sprechen, sich mit einer gemeinsamen Aussage an Kunden und Besucher wenden und dadurch deutlich machen, dass die Innenstadt ein „Einkaufszentrum“ ist.
Ja, für mich ist Hof „das Open-Air-Einkaufszentrum in Oberfranken“. Aber auch daran muss beständig gearbeitet werden. In Hof sind wir auf einem guten Weg. Ganz besonders freue ich mich über die Aktion „Hof 2020“, in der sich bis jetzt weit über 30 Gewerbetreibende aus der Innenstadt zusammengeschlossen haben, viele werden noch dazukommen. Eingeladen sind alle, denen die Innenstadt von Hof am Herzen liegt und die sie voranbringen wollen.
Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist gut, viele der Stadträtinnen und Stadträte haben die Zeichen der Zeit erkannt. Wir finden ein offenes Ohr und ringen gemeinsam – mitunter auch etwas heftig – um die Belange des Einzelhandels. Mit dem Stadtmarketingverein bietet die Stadt Hof dem Handel eine verlässliche Plattform und Hilfestellung in vielen Dingen der Bewerbung und der Darstellung. Die Zusammenarbeit wird vor allem an den verkaufsoffenen Sonntagen und bei den kleinen und größeren Festen nach außen hin sichtbar. Das „Saaleauenfest“ z. B. ist ein eindrucksvoller Beweis gelungener Kooperation mit der heimischen Gastronomie und den ortsansässigen Vereinen.
Trotz der momentanen Situation der vorhandenen, schmerzlichen Leerstände, trotz Konkurrenz mit dem Onlinehandel, trotz einer Reihe von anderen „Baustellen“ bin ich zuversichtlich, was Hof angeht. Ich schaue positiv in die Zukunft. Viele unserer Hofer Geschäfte sind auf einem sehr guten Niveau und spielen mit Ihrer Darstellung, Warenpräsentation und ihrer Beratung in der „Bundesliga“. Nicht wenige Kunden kommen wegen dieser Geschäfte von weither in unsere Stadt.
Neben den Filialen der bekannten großen Einkaufsketten gibt es in Hof immer noch eine breite Palette inhabergeführter Geschäfte, in denen individuelle Wünsche erfüllt werden. Unser Stadtbild setzt sich aus vielen bunten Bausteinen zusammen und zeigt nicht den austauschbaren „Einheitsbrei“ der Einkaufscenter. Zudem bietet Hof vom Rathaus bis zum Strauß und darüber hinaus seinen Besuchern eine große Auswahl an hervorragenden Restaurants, Cafés und Bistros.
Wir sind auf einem guten Weg, und der neu gegründete Gewerbeverein wird seinen Teil dazu beitragen, dass Hof das „Open Air – Einkaufszentrum Oberfrankens“ bleibt.
Lassen Sie uns positiv über unsere Stadt denken und sprechen, lassen sie uns gemeinsam an unseren Zielen für unsere Stadt arbeiten.
Auf einer Postkarte habe ich vor kurzem folgenden Satz gelesen: Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat‘s gemacht.

In diesem Sinne …

Lutz Pfersdorf
Einzelhandelsverband

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