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750 Jahre Konradsreuth: Firmenlauf und Napoleon-Biwak

Kirche_mit_Marktplatz_neu_2016Konradsreuth feiert 750-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr bietet – gerade jetzt im Juli – Veranstaltungen mit Zugkraft.
„Momentan geht’s ganz schön zu: Firmenlauf, Napoleon-Biwak, 750-Jahr-Feier, Schulhausumbau, Errichtung einer Offenen Ganztagesgrundschule, Straßen, Kanalbau, Wasserleitung … Über Arbeit kann ich mich wahrlich nicht beklagen.“
Dieses Zitat aus dem Blog des Konradsreuther Bürgermeisters Matthias Döhla zeigt vor allem eines: In Konradsreuth ist schwer was los – erst recht im Jubiläumssommer 2016. Gleich jetzt im Juli stehen zwei große Ereignisse an: Der Frankenpost-Firmenlauf am Freitag, 22. Juli, um 18.30 Uhr (www.frankenpost-firmenlauf.de) und das Französische Biwak am Wochenende 23. und 24. Juli, organisiert von Hanni Schmidt.
IMG_2489Während der Firmenlauf das Jubiläum bereichert und für ein zusätzliches Highlight sorgt, wird mit dem Biwak ganz konkret an ein Ereignis in der Konradsreuther Geschichte erinnert, das vor 203 Jahren stattfand: Napoleon zog im Jahr 1813 auf seinem Weg zur Völkerschlacht bei Leipzig mit seinen Truppen auch durch Konradsreuth. Wie es damals zugegangen sein könnte, das soll nun mit vielfältigen Darbietungen nachgestellt werden. Geplant sind bei dem Biwak mit Wachfeuer unter anderem Manöver und Artillerievorführungen. Mit der Ankunft der Meldereiter beginnt das Spektakel.
Ein weiteres Highlight im Zusammenhang mit dem Biwak ist die historische Waffenausstellung im Foyer des Rathauses in Konradsreuth, die folgende Öffnungszeiten hat: Sonntag, 17. Juli, Eröffnung um 13 Uhr; Samstag, 23. Juli, jeweils in der Zeit von 13 bis 18 Uhr. Außerdem plant Hanni Schmidt für Samstagabend, 23. Juli, ein Feuerwerk, das um 22.30 Uhr stattfinden soll.
Die urkundliche Ersterwähnung der Gemeinde wird dann am 17. September ab 19 Uhr in der Schulturnhalle mit dem Jubiläumsball „750 Jahre Konradsreuth“ so richtig gefeiert. Der Bürgerverein verspricht einen geselligen und unterhaltsamen Abend mit Sektempfang, Jubiläumsschmankerl und Tanz zu den Klängen der Band „Pina Colada“. Karten gibt es bei Schreibwaren-Höntsch in Konradsreuth. Der Ball wird der Höhepunkt einer Reihe von Jubiläumsveranstaltungen des Bürgervereins sein, die bereits im vergangenen Jahr begannen.
Urkunde_1266_KonradsreuthDer heutige Ortsname Konradsreuth klang schon an, als 1266 ein Ulricus de Cunradsrute die Zuweisung einer Mühle unterhalb des Dorfes Rodersdorf und mehrerer Grundstücke an den Altar St. Georg in der St. Johanniskirche zu Plauen bezeugte. Dieses Ereignis gilt als urkundliche Ersterwähnung von Konradsreuth, die Urkunde (Bild) lagert im Staatsarchiv in Dresden. Fest mit der weiteren Ortsentwicklung verknüpft ist die Geschichte des Schlosses, dem eine Turmhügelburg voranging. Zwei Gräben mit Zugbrücken sicherten einst das Wasserschloss, noch heute sind Reste davon am heutigen Schloss zu sehen. Zu den verschiedenen Herren des Rittersitzes zählten die Lüchauer, die Rabensteiner, das Geschlecht derer von Reitzenstein und die Familie von Staff aus Weimar, deren Nachfahren von Staff gen. von Reitzenstein noch heute Eigentümer des Schlosses und seiner Liegenschaften sind. Das Vorhandensein einer „Kroatenstube“ im Schloss zeugt von gewaltsamen Auseinandersetzungen im 30-jährigen Krieg, als Konradsreuther Bauern auf Sudpfannen über die Gräben setzten, kroatische Besatzer des Schlosses überrumpelten und sie erschlugen.
Schloss_2Zum Schloss gehört heute neben einem Torhaus aus dem 19. Jahrhundert auch ein Schlosspark aus der gleichen Zeit. Damals hieß die Gemeinde übrigens noch Conradsreuth – die heutige Schreibweise mit K wurde offiziell erst 1903 eingeführt. In seiner jetzigen Größe entstand Konradsreuth 1978 aus ehemals sieben Gemeinden und Gemeindeteilen. Aktuell verteilen sich rund 3.400 Einwohner auf 36 Ortsteile und Weiler. Zu den Bildungseinrichtungen gehören zwei Kindergärten, zwei Kinderkrippen, die Grundschule am Schlosspark, mehrere berufliche Schulen und die Fachakademien im Ortsteil Ahornberg. Für den Standort erfolgreicher Industrie- und Dienstleistungsunternehmen ist die verkehrsgünstige Lage zwischen der Autobahn A 9 und dem Regionalflughafen Hof-Plauen von entscheidender Bedeutung.
Erstaunlich vielfältig sind die Freizeitmöglichkeiten, die Konradsreuth bietet – von gespurten Loipen am Hügel beim Neubaugebiet „Am Pfarrholz“ hin zu markierten Wanderwegen, die unter anderem auch nach Ahornberg führen, den zweitgrößten Ortsteil der Gemeinde, wo der gleichnamige Berg die höchste Erhebung zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald darstellt.
BuergerparkDie kostenlose Benutzung der Freizeitanlage „Am Steinberg“ mit Badesee, Abenteuerspielplatz und Beach-Volleyballplatz lockt nicht nur junge Familien an. Auch Radfahrer und Spaziergänger treffen sich im Kioskbereich. Ein beliebter Treffpunkt für junge Leute in Konradsreuth ist die Skateranlage aus geschliffenem Beton, die mit Herausforderungen wie „Rail“, „Speedbumps“ oder „Quarterhips“ alles bietet, was der Anfänger und fortgeschrittene Skater braucht.
Die Liste der wiederkehrenden Veranstaltungen in Konradsreuth reicht vom Wochenmarkt jeden Donnerstag über die Herbstkultur mit wechselnden regionalen und überregionalen Künstlern hin zur Herbstkirchweih mit Markt und offenen Geschäften am Wochenende nach dem 16. Oktober. Eine Woche später ist dann jeweils die Kirchweih im Kirchenbereich Ahornberg. Regelmäßig zu den Ferienzeiten finden in Zusammenarbeit mit der Fachakademie in Ahornberg Freizeiten statt. Von September bis April zeigt das Kommunale Kinderkino jeden Monat einen spannenden Film. Alle zwei Jahre findet am 2. Advent der Weihnachtsmarkt des Turnvereins Konradsreuth am Marktplatz statt.

Bürgermeister Matthias Döhla lädt Bürger und Gäste recht herzlich dazu ein, das Konradsreuther Jubiläum gemeinsam zu feiern

Bürgermeister Matthias Döhla lädt Bürger und Gäste recht herzlich dazu ein, das Konradsreuther Jubiläum gemeinsam zu feiern

Das Maifest im Bürgerpark ist ebenso ein Highlight wie die weit über die Grenzen hinaus bekannte „Froschburgkärwa“ des Gesangvereins Konradsreuth. Zum jährlichen Kulturfrühschoppen im Bürgerpark spielen wechselnde Bands. Auch die „Chorfreunde Sang und Klang“, ein Chor, der 2016 sein 5-jähriges Bestehen feiert, bietet mit seinem Chorscheunenfest einen festen Termin im Veranstaltungskalender der Gemeinde Konradsreuth.

Bis heute bringt eine Grafik von Karl Bedal auf den Punkt, was den historischen Charme von Konradsreuth ausmacht. Dargestellt werden die beiden Pfarrkirchen von Konradsreuth und Ahornberg, das Schloss, die Anfänge der Textilindustrie mit dem Handwebstuhl, der früher bei vielen Hauswebern stand, und die Speditionen, symbolisiert durch ein Pferdefuhrwerk, mit dem die erste ortsansässige Spedition begann. Die im Kellergewölbe lagernden Fässer weisen auf der Grafik auf die beiden einstigen Privatbrauereien hin. Die Bauersleute stehen für die Landwirtschaft. Die Symbole zieren auch den „Gemeindekrug“, der an verdiente Bürger und Persönlichkeiten verliehen wird.
Manfred Köhler

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