Der Verein für Hof – in Bayern ganz oben.

Vorwort von Jörg Hacker

hacker_joergLiebe Leserinnen und Leser,

der Wahlspruch des Vereins ProHof als dem größten Fanclub der Stadt an der Saale passt eigentlich auch ganz gut zum Fichtelgebirgsverein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen für unsere Heimat, das Fichtelgebirge, zu begeistern und gemeinsam etwas für die Region zu tun.
Das mag zunächst überraschen, verbindet man mit dem Fichtelgebirgsverein heute doch eher das gemeinsame Wandern. Die Erschließung der Höhenlagen des Fichtelgebirges zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch das Anlegen von Wanderwegen, das Errichten von Aussichtstürmen oder den Bau von Berghäusern geht jedoch nicht zuletzt auf das Bemühen zurück, den Menschen in der Region ein Auskommen im damals aufkommenden Tourismus zu sichern. Heute erachten wir diese touristische Infrastruktur, die seitdem vom Fichtelgebirgsverein gepflegt und unterhalten wird, als selbstverständlich vorhanden. Sie fällt uns oft erst auf, wenn wir am Ruhetag durstig vor dem geschlossenen Gipfelhaus oder ratlos vor einem schlecht markierten Abzweig stehen. Dann allerdings ärgern wir uns darüber.
Und so verblüfft es auch mich immer wieder aufs Neue, wie viel ehrenamtliches Engagement allein schon in der gegenwärtig laufenden Neuzertifizierung des Fränkischen Gebirgswegs als Qualitätswanderweg steckt, von den vielen tausend Arbeitsstunden, die für das Markierungswesen ohnehin schon aufgewendet werden, gar nicht erst zu sprechen. Ähnliches gilt für die jährlich anfallende Naturschutzarbeit in den über 50 Hektar besonders schützenswerten Lebensräumen, die eigens vom Fichtelgebirgsverein zu diesem Zwecke angekauft wurden. Nicht selten sind diese Kleinode wie das Gsteinigt, der Bibersberg oder das Hirschlohmoor von Wanderwegen erschlossen und so auch für die Allgemeinheit zugänglich.
Und dennoch, öffentliche Beachtung finden schon eher Vorzeigeprojekte wie die staatlich anerkannte Musikschule des Fichtelgebirgsvereins, das voll betriebsfähige Freilichtmuseum Scherzenmühle, der Schausteinbruch Häuselloh, die gerade in der Umsetzung befindliche Erhöhung des Aussichtsturms „Waldenfelswarte“ oder der behindertengerechte Umbau der Tauritzmühle samt barrierefreiem Wanderweg.
Selbst bei diesen lokal durchaus bekannten Projekten fällt jedoch auf, dass man „über den Berg drüben“ im jeweiligen Nachbarlandkreis Hof, Kulmbach, Wunsiedel, Bayreuth oder Tirschenreuth oft schon nichts mehr davon weiß. Sicher geht das nicht nur Projekten des Fichtelgebirgsvereins so. Vielversprechende Entwicklungen bleiben unbeachtet, nur weil sie drüben in Wunsiedel, aber genauso auch drüben in Hof oder gar noch drüben in der Oberpfalz stattfinden. Wir jammern, dass bei uns nichts los ist und vergessen dabei, dass „bei uns“ nicht am nächsten Berg und schon gar nicht an einer Landkreisgrenze aufhört. Das Fichtelgebirge hat viel zu bieten – die am 4. August in Bischofsgrün stattfindende Sommerlounge Fichtelgebirge stellt herausragende Projekte und interessante Facetten des Fichtelgebirges vor. Dazu lade ich Sie ganz herzlich ein.

Ihr

Jörg Hacker
Geschäftsführer des Fichtelgebirgsvereins e. V.

Das aktuelle Heft
Archiv