
Trotz eines vollen Terminkalenders ließ es sich der Heilige Nikolaus auch in diesem Jahr nicht nehmen, bei Hofs schönster Weihnachtsfeier dabei zu sein.
„Selbst im Himmel spricht man von dieser Weihnachtsfeier!“ Der heilige Sankt Nikolaus persönlich begrüßte die Gäste der traditionellen ProHof-Weihnachtsfeier und sparte nicht an Lob. Kein Wunder also, dass sich die Besucher tatsächlich im siebten Himmel wähnten – in weihnachtlich-gemütlichem Ambiente, empfangen von stimmungsvoller Musik, verwöhnt mit leckeren Speisen und unterhalten von klugen Worten.
„Fleißig und brav wart Ihr und seid als begeisterte Hoferinnen und Hofer zahlreich zu allen Veranstaltungen gekommen“, stellte Nikolaus fest, der besonders den Oberbürgermeister Harald Fichtner, dritten Bürgermeister Florian Strößner, Landtagsabgeordneten Alexander König und mehrere Hofer Stadträte begrüßte. „Es geht Euch nicht um irdischen Ruhm, sondern Ihr wollt mit Elan, Weitblick und Leidenschaft Eure schöne Stadt nach vorne bringen“, lobte der Heilige all die, die in der Stadt Hof etwas zu sagen haben. Sein Dank galt außerdem auch dem ProHof-Vorstand, dem er riet, den Verein mit Freude und Gelassenheit in die Zukunft zu führen.
Der Mann jedoch, um den sich der restliche Abend drehte, war nicht etwa der Heilige Sankt Nikolaus (dessen Dialekt, nebenbei bemerkt, irgendwie vage an den des ProHof-Vorsitzenden Michael Maurer erinnerte). Es war auch nicht eines der Hofer Stadtoberhäupter, sondern jemand, der vor langer, langer Zeit gelebt hat. Jemand, der es nicht immer einfach hatte in seinem Leben, der einige richtige und wichtige Entscheidungen getroffen hat, und der beim Erzählen der Weihnachtsgeschichte dennoch allzu gerne vergessen wird: Josef.
„Warscht du zer lang in der Sonna?“, mag Josef Maria gefragt haben, als seine Verlobte ihm von ihrer Begegnung mit einem Engel und ihrer Schwangerschaft erzählte. So ähnlich jedenfalls stellt sich das Mundart-Autor Jürgen Gahn vor, der in unnachahmlicher Art durch das Programm führte. Der Verwirrung folgte die Ernüchterung: Seine Maria war schwanger. Von ihm war das Kind sicher nicht. Aber von wem dann? Oder sollte er am Ende der Geschichte mit dem Engel Glauben schenken? Wie sollte er diesem Kind begegnen, das nicht seines war, aber doch irgendwie zu ihm gehörte? Oder doch lieber auf und davon – Maria nie wieder sehen?
„Hut ab vor dem Josef!“, lautete das Resümee Gahns, dem die Gäste förmlich an den Lippen hingen. Er präsentierte eine nachdenklich-humorvolle Reise durch die Geschichte Josefs – von dessen Abstammung von Abraham bis hin zu seinen Gedanken an der Krippe des Jesuskindes; unterbrochen von leckerem Essen, das stets ganz genau zu den gerade gehörten biblischen Geschichten passte, sowie von berührenden Gesängen der Maierbach-Sänger aus Neumarkt in der Oberpfalz. Und auch das Fichtelgebirgs-Klezmorim, das immer während des Essens aufspielten, entführten die Feiernden in längst vergangene Zeiten.
Die „biblischen“ Rezepte waren – wie könnte es anders sein? – von der selbst im Himmel berühmten Weihnachtsfeier-Organisatorin Ingeburg Buchta ersonnen worden, der am Ende zahllose Gäste für eine weitere wunderschöne Weihnachtsfeier dankten. Buchta ihrerseits bedankte sich bei allen Mitwirkenden mit kleinen Geschenken – von den Helfern im Deko-Team über die Musikanten bis hin zu Familie Schnabel von Hartwigs Schlemmerinsel und den Damen der Soul City Dancers Hof, die sich hervorragend um die Bewirtung der Gäste gekümmert haben. Nicht nur dem Heiligen Sankt Nikolaus hat dieser Abend besonders gut gefallen. Sandra Langer