„Eine wunderschöne Atmosphäre, keine Hektik, sich in aller Ruhe informieren und verwöhnen lassen…“ Doris Feustel gerät ins Schwärmen, wenn sie vom Kreisgartentag erzählt. Dabei steht für die Vorsitzende des Kreisverbandes Hof für Gartenbau und Landschaftspflege erst einmal eine Menge Arbeit an, bevor sie den Gartentag wirklich in vollen Zügen genießen kann: Seit 2002 obliegt ihr die Organisation dieser großen Veranstaltung mit einem bunten Programm für Groß und Klein.
Der Kreisgartentag findet heuer in Döhlau statt. Vom Rathaus bis hin zum Gelände des ASGV gibt es am 6. September ab 10 Uhr unter dem Motto „Fantasien rund um den Garten“ an fast 90 Ständen reichlich Information und Inspiration für Gartenfreunde und alle, die es noch werden wollen. Auch das Einkaufen sowie das Schlemmen und Genießen kommen nicht zu kurz – sei es direkt vor Ort, wo man sich niederlassen und dem bunten Treiben zusehen oder mit nach Hause nehmen kann.
Einen Schwerpunkt bildet heuer das Thema „Bio“. So gibt es beispielsweise einen Infostand von „Bioland“, Obst und Gemüse aus biologischem Anbau, Infos über Bio-Brennstoffe oder biologische Schädlingsbekämpfung und vieles mehr. Die Gartenbauvereine aus der Region widmen sich den Themen Holunder, Tomatenvielfalt, Aronia, Liköre oder „Herbstzauber“, und zahlreiche weitere Vereine, Organisationen oder Firmen aus der Region stellen sich vor, verkaufen oder informieren. Die Kinder dürfen sich besonders auf eine „Kreisgartentag-Rallye“ mit dem Kindergarten Döhlau, verschiedene Bastelaktionen, Torwandschießen oder Seilklettern freuen.
Bis so ein abwechslungsreiches Programm steht, muss Doris Feustel alle Jahre (beziehungsweise zwei Jahre) wieder unzählige Telefonate und Gespräche führen. Manche Menschen oder Vereine kommen immer wieder und fragen von sich aus nach Terminen. Andere sind zum ersten Mal dabei und wollen sich ausgiebig informieren. Und auch der Obst- und Gartenbauverein Döhlau mit seinem Vorsitzenden Roland Tejkl hat alle Hände voll zu tun, damit am 6. September alles reibungslos läuft. Denn der gastgebende Verein kümmert sich um den Ablauf vor Ort – vom Einholen der Genehmigungen beim Landratsamt über Absprachen mit den Anwohnern bezüglich Strom und Wasser bis hin zum Aufbau der Zelte. Doris Feustel dankt dafür schon jetzt den Obst- und Gartenbauvereinen aus den Ortsteilen Döhlau, Tauperlitz und Kautendorf ganz herzlich, sowie auch der Gemeinde Döhlau, den Feuerwehren und allen anderen, die mit anpacken, damit sich die Besucher auch heuer wieder über einen gelungenen Kreisgartentag freuen können.
Ruhe wird danach in Döhlau und Tauperlitz aber noch lange nicht einkehren, denn am 19. und 20. September steht der Gemeinde schon das nächste Großereignis ins Haus. Dann findet nämlich auf dem Tauperlitzer Quellitzsee die 24. HofRegatta im Kanusprint statt. Diese Veranstaltung gehört zu den zehn größten ihrer Art in Deutschland, bildet traditionell den Abschluss der Rennsaison und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Sportlern. Unter den über 1000 Teilnehmern aus den verschiedensten Ländern finden sich regelmäßig Welt- und Europameister sowie Olympiasieger.
„Nirgends anders sind die Zuschauer so nah dran am Geschehen wie hier in Tauperlitz“, weiß Christian Tippelt, Vorsitzender des ausrichtenden Vereins Faltbootclub Hof. Das macht die HofRegatta auch für Menschen interessant, die – bisher – noch nichts mit dem Kanusport am Hut haben. Die Kanuten kämpfen hier nicht auf einem schlecht einsehbaren Fluss um die besten Plätze, sondern direkt vor den Zuschauern auf dem Quellitzsee. Die Rennstrecke ist nur 200 Meter lang; alle zwei bis drei Minuten beginnt ein neues Rennen. Schüler, Senioren, Damen und Herren gehen abwechselnd an den Start – und für besonders viel Gaudi sorgen immer auch die Rennen mit gemischten Teams oder die Staffeln samt Stab-Übergabe im wackligen Kanu.
„Von den vielen Autos und Zelten auf dem Parkplatz und den Wiesen dürfen sich die Besucher nicht abschrecken lassen“, rät Tippelt. Jeder Gast sei herzlich willkommen, könne sich in Ruhe umsehen, im Zelt einen Kaffee trinken und die Regatta-Atmosphäre genießen. Rennen finden am Samstag, 19. September, den ganzen Tag über und am Sonntag, 20. September, bis nachmittags statt. So mancher Zuschauer wird sich danach selbst einmal ins Kanu wagen wollen. „Und wer einmal angefangen hat, hört so schnell nicht wieder auf“, sagt Christian Tippelt. Dass Kanufahren in der Hofer Gegend mit ihren Seen und der Saale nicht längst Volkssport ist – wie in Osteuropa – ist dem Kanu-Begeisterten ein Rätsel. Sein Training wird in nächster Zeit wohl allerdings etwas zu kurz kommen, wenn es die Großveranstaltung in Tauperlitz zu organisieren gilt. Doch das Team vom Faltbootclub stemmt diese Arbeit immerhin jedes Jahr. Tippelt bleibt entspannt: „Jeder weiß, wo er ranzulangen hat. Das wird schon!“ Damit braucht es für beide Veranstaltungen, wie Doris Feustel es so schön ausdrückt, nur noch „schönes Wetter, viele Besucher und gute Stimmung“… Sandra Langer