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Zum Tod von Bernd Hering: Gedenken an einen bemerkenswerten Menschen

Von Werner Mergner

Für alle, die Bernd Hering kannten, war es ein Schockerlebnis. Noch am Abend seines Todestages verbreitete sich die Nachricht von seinem Ableben wie ein Lauffeuer: Der Bernd ist tot – glauben wollte dies zunächst niemand so recht. Denn der Bernd galt – trotz so mancher Warnsignale seines Körpers – als Symbol von Lebenskraft und Lebenslust. Auch nach seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem Amt des Landrates hatte das Hofer Urgestein aus dem Ortsteil Jägersruh weder Ruhe noch Rast gekannt. Jetzt hat der Altlandrat die Ruhe, die er sich vielleicht schon früher hätte gönnen sollen.

Bernd Hering, mein Freund Bernd, war ein politischer Mensch durch und durch. Sein Werdegang zeigt, wie sehr er sich schon seit Jugendzeiten für andere, meist für schwächere Mitbürger engagiert hatte. Die Identifikation mit der SPD, der er bis zu seinem Tod die Treue hielt, war für ihn deswegen zwangsläufig. Ein Parteisoldat war Bernd Hering aber beileibe nicht. Er sagte und machte, was er für richtig hielt, was er glaubte verantworten zu können. Ja, er war manchmal so richtig unbequem.

Aber genau das machte seinen Erfolg aus, war verantwortlich für seinen Aufstieg  zum Chef einer großen Verwaltung und zum politischen Taktgeber im Landkreis Hof.  Ohne Zweifel war Bernd Hering so etwas wie ein Präsident – unumstritten der Boss. Über seine politischen Erfolge soll hier nicht geschrieben werden; die haben viele andere Menschen bei anderen Anlässen schon ausreichend gewürdigt. Der Abschied vom Amt und damit auch der Abschied von der Macht ist dem Altlandrat wohl nicht leicht gefallen – auch wenn er das nie so richtig zugegeben hat. Vielleicht ist das der Grund, dass er auch nach seiner Pensionierung das eine oder andere Amt behalten hatte. Er wurde gebraucht – mit seiner Erfahrung, seinem Können, seiner Persönlichkeit. Und dieser Verantwortung hat er sich gestellt. So war er eben!

Aber Bernd Hering war nicht nur der Landrat, er war auch der Kumpel Bernd. Legendär sind die Auftritte des begnadeten Schafkopf-Experten in Wirtshäusern der Region. Ein saufreches Solo, ein gnadenloses Contra – das waren die Aktionen, die Momente, die Bernd
Hering in seiner knapp bemessenen Freizeit liebte. Auch der Autor dieser Zeilen hatte beim Kartenspiel mit dem Bernd so manchen Schweißtropfen auf der Stirn und einen Fluch auf den Lippen, wenn Freund Bernd den Gewinn für ein gewonnenes Solo ohne Dreien einstrich.

So trauern nicht nur die Honoratioren aus Politik und Wirtschaft zusammen mit seiner Familie, die für ihn sicherer Heimathafen war, um ihn, sondern auch seine vielen Freunde, die sich in Respekt vor seiner Witwe
Elisabeth verneigen.

Bernd Hering ist einer, den man nicht vergisst.

 

Mit Bernd Hering hat ProHof nicht nur ein langjähriges Mitglied, sondern einen großen Freund und Förderer
verloren, der den Vereinszweck ProHof leidenschaftlich gelebt hat. Der erste Bürger des Landkreises zeigte hohes Engagement bei ProHof. Bernd Hering war einer von uns, er war präsent und wir haben ihn sehr gemocht.

ProHof sagt „Danke“ für so vieles, was Bernd Hering eingebracht hat.

Wir denken in dieser schweren Zeit an seine liebe Familie. An seine Frau Elisabeth und an seine Töchter Andrea und Tanja, an seine Enkel und alle die ihm nahe standen.

Ihnen allen unser tief empfundenes Beileid.

Michael Maurer
Vorsitzender von ProHof

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