Naturheilkunde und Homöopathie – Von der Mehrheit gewollt, von der Politik missachtet
Aktuelle Umfragen zeigen: Die Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich, im Krankheitsfall auch mit Naturheilkunde und Homöopathie behandelt zu werden. Dennoch wird die „sanfte Medizin“ von der öffentlichen Hand nur wenig gefördert. Mögliche Gründe und Auswege erläutert Dr. Henning Albrecht, Vorstandsmitglied der Carstens-Stiftung.
Vortrag in der Münch-Ferber-Villa, Münch-Ferber-Straße 1, 95028 Hof
am 08. Mai 2015, 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Akzeptanz von Naturheilkunde und Homöopathie in der Bevölkerung ist seit Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Auch ein Großteil der Haus- und Familienärzte setzt pflanzliche Arzneimittel, Globuli und Co. mit Erfolg ein. Doch die offizielle Anerkennung der Komplementärmedizin hat sich seit den 90er-Jahren eher verschlechtert: So gibt es etwa keinerlei öffentliche Förderung der Forschung in diesem Bereich mehr und Naturheilmittel werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr flächendeckend erstattet – obwohl dies nur einen geringen Teil des Gesamtarzneimittelbudgets ausmachen würde.
Warum ist das so? An mangelnden wissenschaftlichen Hinweisen auf die Wirksamkeit von Naturheilkunde und Homöopathie kann es kaum liegen: So konnte die Carstens-Stiftung beispielsweise zeigen, dass eine einmalige Blutegelbehandlung bei Kniegelenksarthrose bei zwei Dritteln der Patienten zu einer anhaltenden Schmerzlinderung führt. Oder dass ein Therapieversuch mit Homöopathie bei unerfülltem Kinderwunsch eine vergleichbare Erfolgsrate hat wie eine In-vitro-Fertilisation – dabei jedoch nur ein Bruchteil kostet.
Die Komplementärmedizin könnte die Beschwerden vieler Menschen lindern und gleichzeitig das Gesundheitssystem entlasten – so die These, die Dr. Henning Albrecht, Vorstandsmitglied der Carstens-Stiftung, mit weiteren Beispielen untermauern wird. Die Veranstaltung richtet sich an Interessierte jeden Alters- und Wissensstandes. Fragen an den Referenten sind ausdrücklich erwünscht, Zeit für Diskussionen ist fest eingeplant.
Dr. Henning Albrecht diente von 1985-2014 als Geschäftsführer der Karl und Veronica Carstens-Stiftung dem Stiftungsauftrag, Naturheilkunde und Homöopathie in Wissenschaft und Forschung zu integrieren. Seit 2012 ist er Mitglied im Vorstand. Darüber hinaus wirkt Dr. Albrecht im Vorstand von Natur und Medizin, dem Förderverein der Carstens-Stiftung. Zusätzlich ist er als Vorstandsmitglied der Rut- und Klaus Bahlsen-Stiftung zuständig für die Bereiche biologische Medizin, gesunde Ernährung, biologische Landwirtschaft und Naturschutz. Er ist Mitglied des Kuratoriums der Manfred und Ursula Müller-Stiftung, die Forschung auf den Gebieten „Unkonventionelle Methoden in der Medizin“ fördert.
Die Carstens-Stiftung : Natur und Medizin aus Essen setzt sich seit 1982 für die Verankerung von Naturheilkunde und Homöopathie in der Medizin ein. Hauptaufgaben sind die Förderung wissenschaftlicher Forschung und des medizinischen Nachwuchses sowie die fundierte Aufklärung über Anwendung und Nutzen der Komplementärmedizin. Die Mitgliederzeitschrift oder themenspezifische Ratgeber wie Schlaf gut!, Stress! (K)ein Problem oder Die Heilkraft der Gewürze informieren laienverständlich und geben einfache Selbsthilfe-Tipps.