Der Verein für Hof – in Bayern ganz oben.

Vorwort von Dr. Gisela Strunz

Pro Hof Fotos.JPG -RiasSehr verehrte Freunde und Förderer der Stadt Hof,

zwanzig Jahre alt wird die Hermann und Bertl Müller-Stiftung in diesem Jahr, und es ist sehr erfreulich, dass in dieser kurzen Zeitspanne so viele und vielfältige Projekte in Hof und auch Rehau gefördert werden konnten. Ein Segen ist die Stiftung für die Stadt, und man kann dem Ehepaar Müller gar nicht genug für seine Großzügigkeit danken. Wie vieles hat die Stiftung ermöglicht, was sich die Stadt Hof und andere gemeinnützige Akteure sonst nicht hätten leisten können! Glücklicherweise liegt der Förderschwerpunkt der Müller-Stiftung vor der eigenen Haustüre; denn laut Satzung sind Stiftung und Hof eng verbunden, geht es doch darum, das „öffentliche Wohl dieser Stadt“ zu fördern – ein erfreulich weites Feld. Es reicht von der Sanierung des Wartturms, der Münch-Ferber-Villa und der Lorenzoase, der Anschaffung von Skulpturen wie dem Windspiel am Untreusee, der Ballerina, dem Freiheitstrompeter und dem Brunnen am Maxplatz, der Förderung der neuen Ton­anlage im Theater oder des Steinways für die Hofer Symphoniker, der Realisierung eines neuen Lichtkonzeptes in der Innenstadt, der Unterstützung kirchlicher Baumaßnahmen, zahlreicher Kindergärten oder des Ascher Schützenhofs in Rehau bis zum Kauf von Bildernachlässen für die städtische Kunstsammlung. Nicht aufzählen lassen sich die vielen kleineren Spenden z. B. für die Anschaffung von Sesseln in der Stadtbücherei, eines Scanners für das Stadtarchiv, von Grafikschränken für das Museum oder eines Doppelbildschirms im Theaterfoyer.
Häufig werde ich gefragt: Wer waren die Müllers? Was veranlasste sie, ihr gesamtes Vermögen in eine Stiftung zugunsten Hofs zu geben? Als Vertriebene kamen Müllers von Asch nach Rehau, wo sie 1947 eine kleine Buntfärberei einrichteten, in der sie anfangs in einem Waschkessel alte Wehrmachtsuniformen dunkelblau einfärbten. Bereits in Asch waren sie in Textilunternehmen tätig gewesen: er als Färbermeister in

einer Schönfärberei, sie als Directrice in einer Wirkwarenfabrik. Bald zogen beide mit ihrer Firma nach Unterkotzau, wo sie in den 1950erJahren sehr erfolgreich  eine moderne Industriefärberei aufbauten. Da sie in Hof nach dem Verlust ihrer alten Heimat privat und beruflich rasch eine neue Heimat gefunden hatten, wollte die verwitwete, kinderlose Bertl Müller aus Dankbarkeit der Hofer Bürgerschaft etwas zurückgeben. Deshalb gründete sie 1995 eine nach dem Ehepaar benannte Stiftung, die sich der Kunst und Kultur, dem Denkmalschutz und der Verschönerung Hofs sowie dem Hofer Tierschutz und der Pflege des kulturellen Erbes des ehemaligen Kreises Asch in Rehau widmen sollte. Nach dem Tod Bertl Müllers 2006 waren unter dem Vorsitz von Dr. Hans Heun und seinen Vorstandskollegen Venanz Müller und Erhard Schenk bereits einige Millionen an Fördergeldern geflossen. Vor allem ein großes Kulturprojekt sollte 2013 gemäß dem Stifterwillen in Hof realisiert werden, wo nach Kriegsende unzählige Flüchtlinge und Vertriebene im Lager Moschendorf untergekommen waren. Dank der großzügigen Spende von rd. 1 Million Euro an die Stadt entstand die neue Museumsabteilung „Flüchtlinge und Vertriebene in Hof“, die auf nationaler Ebene einzigartig ist. Empfehlen kann ich Ihnen den Besuch der hervorragenden, von der Stiftung ermöglichten Sonderausstellung „70 Jahre Frieden“ im Hofer Museum.

Viel Gutes wird demnächst wieder von der Stiftung gefördert. Mehr wird noch nicht verraten.

Ihre

Dr. Gisela Strunz,
Stiftungsvorsitzende

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