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Grüne Linde: Kein Gast ist wie der andere

4N6A1367Was 1875 als reine Schankwirtschaft begann, präsentiert sich heute als moderner Landgasthof, Tagungszentrum und Drei-Sterne-Hotel: Seit 140 Jahren ist die Grüne Linde in Wölbattendorf im wahrsten Sinne des Wortes Dorfmittelpunkt. Chef Armin Wolfrum ist Wirt in sechster Generation – und seine beiden Kinder, sechs und sieben Jahre alt, packen auch schon gerne mit an.

Früher traf man sich in der Linde auf ein Bierchen und zum Tanz, ab 1946 gab es kleine Brotzeiten, und im Jahr 1968 erstmals einen Mittagstisch. Die Anzahl der Fremdenzimmer stieg nach und nach, bis im Jahr 1994 die Scheune zum Gästehaus mit 40 Zimmern mit insgesamt 65 Betten ausgebaut wurde. Diese Zimmer sind in der Regel gut ausgebucht. Unter der Woche logieren hauptsächlich Vertreter oder Monteure in der Grünen Linde, am Wochenende beispielsweise Gäste von Familienfeiern oder Wochenend-Urlauber: „Die Zahl der Wochenend-Urlauber hat mit der Fertigstellung der neuen Freiheitshalle zugenommen“, erzählt Armin Wolfrum.
Dank der Fachhochschule darf sich Familie Wolfrum auch ab und an über internationales Publikum freuen, wie beispielsweise eine 20-köpfige Delegation aus China. Der Wirt erinnert sich außerdem an eine Gruppe ehemaliger Soldaten aus den USA, die früher in Hof stationiert waren, und sich viele Jahre später zum Urlaub in dem Wölbattendorfer Hotel trafen.
„Kein Gast und kein Tag sind wie der andere“, sagt Armin Wolfrum. „Diese Vielseitigkeit ist es auch, die diesen Beruf so schön macht.“ Die Freizeit bleibe zwar manchmal auf der Strecke, nicht zuletzt weil die Anforderungen an die qualifizierte Hotellerie und Gastronomie ständig zunehmen. Aber dafür erlebe man immer wieder Neues.
Zur Gaststätte gehören insgesamt fünf Räume, die 15 bis 100 Personen Platz bieten, und wo regelmäßig Tagungen, Hochzeiten oder Familienfeiern stattfinden. Ihre Gäste verwöhnt Familie Wolfrum mit Brotzeiten, regionalen Spezialitäten, fränkischen Klassikern – kurz mit allem, was das Herz begehrt. Im Sommer sorgen mittwochs regelmäßig Grillabende für Abwechslung – neben den Klassikern „Bratwurst und Steak“ mal mit mediterranen Spezialitäten, mal mit US-Buffet oder fränkisch mit Spanferkel und Wildschwein. Der Biergarten im Außenbereich wurde 2010 neu gestaltet und lockt regelmäßig nicht nur Dorfbewohner, sondern auch zahlreiche Ausflügler an.

„Der Gast gehört einfach immer ein bisschen mit zur Familie“: Famlie Wolfrum betreibt die „Grüne Linde“ in sechster Generation

„Der Gast gehört einfach immer ein bisschen mit zur Familie“: Famlie Wolfrum betreibt die „Grüne Linde“ in sechster Generation

Mittlerweile kümmern sich in der Grünen Linde 15 engagierte Mitarbeiter um das Wohl der Gäste – und natürlich packt heute wie damals die ganze Familie mit an. Wie seine Kinder hat auch Armin Wolfrum selbst schon als Kind gerne mitgeholfen. Heute unterstützen ihn neben seiner Frau auch sein Bruder und sein Vater. Nur der 90-jährige Großvater hat sich mittlerweile ganz aus dem Geschäft zurückgezogen. Als er die Gaststätte 1947 von seinen Schwiegereltern übernommen hatte, hatten er und seine Frau Meta „nebenher“ noch einen landwirtschaftlichen Betrieb zu stemmen. Erst 1960, mit Errichtung der ersten Fremdenzimmer, gab Familie Wolfrum die Landwirtschaft auf und widmete sich nur noch der Gastronomie.
Im April feierte der Landgasthof Linde mit einem bunten Programm und zahlreichen Leckereien für Jung und Alt einen Tag der offenen Tür. 140 Jahre Wirtshaus- und Familientradition wollen schließlich angemessen gefeiert werden.  Armin Wolfrum lüftet das Geheimnis des langjährigen Erfolges – und wohl auch des Spaßes, den Wolfrums bei der Arbeit haben: „Der Gast gehört einfach immer ein bisschen mit zur Familie“.
Sandra Langer

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