Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
vor einigen Monaten ist unser Verein, die Arbeitsgemeinschaft der Volkshochschulen im Landkreis Hof (VHS), 35 Jahre alt geworden. Im Vergleich zu anderen Hofer Einrichtungen sind wir damit relativ jung. Doch die Aufbau- und Etablierungsphase ist abgeschlossen, und wir dürfen dankbar feststellen, dass unsere Bildungseinrichtung in der Region hohe Wertschätzung, Vertrauen und Anerkennung genießt.
Bei unserer Arbeit haben wir stets den öffentlichen Bildungsauftrag im Auge, der von unseren Mitgliedern, dem Landkreis Hof und seinen Gemeinden, erteilt wird, nämlich die Lebensqualität unserer Heimat mit bedarfsgerechten Weiterbildungs- und Integrationsangeboten zu erhalten und zu steigern. Anders ausgedrückt: Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern Kenntnisse, Fähigkeiten und Orientierung vermitteln, damit sie die größtmögliche Handlungskompetenz für ein erfülltes privates, berufliches und soziales Leben erlangen und damit sie die Gesellschaft, in der sie leben, verantwortungsbewusst und erfolgreich mitgestalten können. Nicht umsonst gehört die parteipolitische, konfessionelle und weltanschauliche Unabhängigkeit deshalb zu den Grundmaximen der gesamten VHS-Arbeit.
Im Laufe unseres Wirkens hat sich gezeigt, dass Erwachsenenbildung in unserer Region mit der kreisfreien Stadt Hof als geografischer Mitte des Landkreises nicht an der Stadtgrenze haltmachen kann. Denn es gibt Bildungsbedürfnisse, die nicht dezentral erfüllt werden können. Denken Sie nur an fachspezifisches Wissen z.B. im IT-Bereich, das eine besondere technische Ausstattung erforderlich macht, oder an einen Sprachkurs im weit fortgeschrittenen Bereich, für den nur wenige Teilnehmer im Umkreis die notwendigen Vorkenntnisse mitbringen, oder an berufliche Qualifizierungsmaßnahmen, die in Werkstätten stattfinden und Teilnehmer aus der gesamten Region ansprechen. Es liegt nahe, die Stadt Hof mit ihren Verkehrsverbindungen als Standort für die Zentrale einer modernen, kreisweit agierenden Erwachsenenbildungseinrichtung zu wählen.
Nicht zuletzt profitieren auch die Hofer selbst von unserem Standort mit seinen vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten für das Berufs- und Privatleben, denn uns ist jeder willkommen, ganz gleich, bei welcher Gemeinde er angemeldet ist. Dies trifft auch auf ausländische Mitbürger zu, sei es ein Bildungszuwanderer, der des Studiums wegen zugezogen ist, sei es ein Arbeitszuwanderer, der hier eine Stelle gefunden hat, oder ein Asylbewerber, der bei uns Schutz und Hilfe sucht. Wir betrachten es als unsere Pflicht, den Migranten die Möglichkeit zu geben, die deutsche Sprache zu erlernen, denn sie ist der Universalschlüssel für ein Leben in Deutschland. Es macht uns froh, dass wir diese Arbeit dank ehrenamtlicher Unterstützer auch dann wahrnehmen können, wenn keine Finanzierungsmittel bereitstehen. Und es macht uns froh, dass viele Menschen in der Region den Zuwanderern gegenüber aufgeschlossen sind und ihnen mit Toleranz und Respekt begegnen. Denn ein friedliches Miteinander kommt allen zugute.
Ihre
Ilse Emek
Geschäftsführerin der
Volkshochschule Landkreis Hof