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60 Jahre Partnerschaft: Hofer Delegation feiert in Ogden „Germanfest“

Zusammentreffen alter Freunde: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, Ingeburg Buchta, Katherine Sneddon, die Witwe des ehemaligen Bürgermeisters, und Rudolf Buchta (von links).

Zusammentreffen alter Freunde: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, Ingeburg Buchta, Katherine Sneddon, die Witwe des ehemaligen Bürgermeisters, und Rudolf Buchta (von links).

Die seit 1954 bestehende Städtepartnerschaft zwischen Hof und Ogden erlebt in diesen Tagen einen neuen Frühling. Die Herzlichkeit, mit der im Januar eine kleine Hofer Delegation samt Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, Sportbürgermeister Florian Strößner sowie den Stadträten Gudrun Bruns und Andrea Hering in der amerikanischen Partnerstadt Ogden im US-Bundesstaat Utah begrüßt und betreut wurde, sucht ihresgleichen. Dabei ist die Partnerschaft eine der ältesten deutsch-amerikanischen Verbindungen überhaupt. Vor Ort konnten die zehn Hofer nicht nur eine große Gastfreundlichkeit, sondern auch ein durch und durch abwechslungsreiches Programm erleben. Einer der Höhepunkte war dabei der Besuch des seit 29 Jahren ausgetragenen „Hof Germanfest“, bei dem in die USA emigrierte Muttersprachler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein deutsch-amerikanisches Volksfest feiern. Den Namen erhielt es vom früheren und mittlerweile leider verstorbenen Ogdener Bürgermeister Scott Sneddon.Seine Witwe Katherine ist aber weiter beim Fest vor Ort, um Spenden für Schulprojekte in Ogden zu sammeln.
Natürlich kommen gute Gäste nie ohne Gastgeschenk – darum hatten die Hofer gleich eine ganze Musikgruppe dabei. Das Akkordeonquintett der Hofer Symphoniker unterhielt an beiden Tagen die zahlreichen Besucher des Festes. Unter dem Namen „Schnitz and Baggerla“ gaben die Musiker ausnahmsweise keine Klassik, sondern traditionelles deutsches Liedgut zum Besten. Von „Rosamunde“ bis zum „Leipoldsnickl“ war deshalb alles in der Veranstaltungshalle am Fuße des Wasatch-Gebirges zu hören. Am ersten Tag des „Germanfest“ wurden die Musiker sogar sangeskräftig von der Hofer Gruppe unterstützt. Während auch der deutsche Honorarkonsul in Utah, Charles Dahlquist, die Gruppe begrüßte, konnte man sich bei „Siegfried’s Sausages“ Schnitzel, vielerlei Würste, aber auch echtes deutsches Brot schmecken lassen. Schließlich handelt es sich bei Siegfried Meyer um einen 1955 ausgewanderten und mit ProHof-Mitglied Ingeburg Buchta befreundeten Ostpreußen, der jahrelang die Versorgung des Festes übernahm. Er lud die Gruppe im Anschluss in seine Hütte in den ver​schneiten Bergen ein, was sich ebenfalls zum unvergesslichen Erlebnis entwickeln sollte.

Ein herzlicher Empfang wurde der Delegation aus Hof in der Partnerstadt bereitet.

Ein herzlicher Empfang wurde der Delegation aus Hof in der Partnerstadt bereitet.

Auch der Empfang durch die Stadt Ogden selbst war außergewöhnlich. Neben einem Willkommensabend konnten die Hofer einer Sitzung des kompletten Ogdener Stadtrates, der lediglich aus sieben Personen besteht, beiwohnen. Sie wurden dabei in deutscher Sprache begrüßt. Im Sitzungssaal kann man viele historische Utensilien aus Hof bewundern – sogar einen Hofer Wärschtlakessel. Führungen durch Polizei, Feuerwehr und andere städtische Einrichtungen rundeten das Programm in der Partnerstadt ab. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Stadträtin Gudrun Bruns nutzten die Gelegenheit, selbst die Drehleiter des „Ogden Fire Department“ auszuprobieren. Besonders eindrucksvoll präsentierte sich die in Ogden ansässige Weber State University. Da Studenten dort pro Semester etwa 4000 Dollar an Studiengebühren zahlen, verfügt die Lehranstalt über außergewöhnliche finanzielle Mittel. Dies wird zum Beispiel in riesigen Sportanlagen vor Ort deutlich. Allein die Leichtathletikhalle hat dabei annähernd die Größe der Hofer Freiheitshalle.
Natürlich standen auch Ausflüge in das nur eine Stunde entfernte Salt Lake City auf dem Programm: Dort hatten die Hofer die Möglichkeit, den weltberühmten Chor der Mormonenkirche, den Mormon Tabernacle Choir, sowie die gesamte Tempelanlage zu besuchen. Vor dem Tempel wurden Oberbürgermeister Dr. Fichtner und die Hofer Stadträte von Franz Kolb, dem Protokollchef des Gouverneurs von Utah, begrüßt. Man muss sich dies vorstellen: Es wird uns Hofern wohl umgekehrt kaum gelingen, Gäste durch enge Mitarbeiter des Bayerischen Ministerpräsidenten begrüßen zu lassen. Dann schloss sich eine Führung durch die Gebäude der Mormonenkirche an. Mit einem an einen Staatsempfang erinnernden Tross von 40 Personen wurden die Hofer begleitet. Insbesondere die Dimensionen eines weiteren Veranstaltungszentrums (Fassungsvermögen: 21.000 Sitzplätze) hinterließ dabei tiefen Eindruck.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Bürgermeister Florian Strößner auf Antelope Island. Die Insel liegt im Great Salt Lake, wo ein Herde Bisons lebt und Besucher die Möglichkeit haben, diesen urwüchsigen Tieren ganz nah zu kommen.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Bürgermeister Florian Strößner auf Antelope Island. Die Insel liegt im Great Salt Lake, wo ein Herde Bisons lebt und Besucher die Möglichkeit haben, diesen urwüchsigen Tieren ganz nah zu kommen.

Dass der Partnerschaft zwischen Ogden und Hof mittlerweile neues Leben innewohnt, sieht man auch daran, dass die Anzahl gemeinsamer Aktionen deutlich ansteigt: War bereits im Sommer letzten Jahres Stadträtin Caitlin Gochnour im Hofer Rathaus zu Gast, so ist im Juni ein Besuch Hofer Feuerwehrler in Ogden geplant. Am 27. Juni soll es dann aus Anlass des 60-jährigen Partnerschaftsjubiläums im Ossecker Stadion in Hof einen großen „American Sportsday“ geben: „Dabei wird es neben amerikanischen Sportarten zum Mitmachen, typischem Essen und amerikanischen Oldtimern und Motorrädern auch „Line Dance“ zu sehen geben. Abends spielt dann die Rockabilly-Band „Danny and the Wonderbras“ auf. „Nur das Bier kommt nicht aus Amerika, da vertrauen wir auf die Hofer Braukunst“, so Hofs Pressesprecher Rainer Krauß, der das Fest als Verantwortlicher für die Hofer Städtepartnerschaften organisiert.
Informationen zur amerikanischen Partnerstadt und zur Städtepartnerschaft selbst sind bei der Stadt Hof erhältlich unter Tel. 09281/8151118 oder per Email unter presse@stadt-hof.de

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